Odinnadcatyj (Das elfte Jahr), 1928, Dziga Vertov

Filmmuseum on Location:

In Weimar und Pordenone

29. August (Weimar) und 3. Oktober 2009 (Pordenone)
 
Das vom Österreichischen Filmmuseum angeregte Projekt Dziga Vertov / Michael Nyman erlebt seine Weltpremiere am 29. August 2009 in Weimar – als einer der Höhepunkte des von Nike Wagner gegründeten Festivals pèlerinages – Kunstfest Weimar. Der eng­lische Komponist Michael Nyman, bekannt auch durch seine Arbeiten für den Film (Peter Greenaway, Jane Campions The Piano u. a.) ist seit langem an der russischen Avantgarde der 1920er Jahre inter­essiert. Vor diesem Hintergrund hat das Filmmuseum – mit seiner bedeutenden Sammlung zu Dziga Vertov – eine Zusammenarbeit initiiert. In Weimar wird nun Nymans Neukomposition zu Vertovs Film Das elfte Jahr (1928) uraufgeführt, im Anschluss daran erstellt der Komponist auch zu Vertovs Ein Sechstel der Erde (1926) ein neues Score. Der Fernsehsender Arte wird beide Werke im Jahr 2010 ausstrahlen. In der Edition Filmmuseum erscheint Anfang 2010 eine Doppel-DVD mit diesen Filmen sowie weiteren Vertov-Materialien, die im Rahmen des Wiener Forschungsprojekts Digital Formalism erarbeitet wurden.
 
Das Zusammenspiel zwischen Werken der Stummfilmära und zeitgenössischen Musikschaffenden gewinnt auch in der Arbeit von Filmfestivals immer größere Bedeutung. Bei den Giornate del ­cinema muto in Pordenone, dem bekanntesten und ältesten Stummfilmfestival der Welt, hat diese Form der spartenübergreifenden ­Arbeit bereits Tradition. Zur Eröffnung wird heuer in Pordenone am 3. Oktober in Kooperation mit dem Filmmuseum der Klassiker The Merry Widow (1925) von Erich von Stroheim gezeigt – mit einem neuen Orchester-Score der nieder­ländischen Komponistin und Pianistin Maud Nelissen, die darin auch Motive aus Franz Lehárs gleichnamiger Operette aufgreift.
 
Dziga Vertov / Michael Nyman ist eine Kooperation von Arte, Kunstfest Weimar und dem Österreichischen Filmmuseum, in Zusammenarbeit mit Digital Formalism, einem vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) geförderten Forschungsprojekt der Universität Wien, der Technischen Universität Wien und des Filmmuseums.
Zusätzliche Materialien