Wadi Grand Canyon 2001, 2001, Amos Gitai

Wadi Grand Canyon 2001

Amos Gitai, IL/FR/IT 2001
Drehbuch: Amos Gitai; Kamera: Yakov Saporta, Yosi Wein, Nurith Aviv; Schnitt: Solveig Nordlund, Anna Ruiz, Ifat Feinberg; Musik: The Natural Gathering. DCP, Farbe, 90 min. Div. Sprachen mit engl. UT 
 
1981 drehte Gitai mit Wadi eine 40minütige Dokumentation über das Tal östlich seiner Heimatstadt Haifa. Wadi war ein merkwürdiger, zu einer halburbanen Siedlung gewordener Steinbruch, wo osteuropäische Einwanderer und Überlebende der Konzentrationslager mit vertriebenen Palästinensern wohnten. Gitais Interviews mit den Bewohner*innen lassen das Tal zum Symbol für eine friedliche Koexistenz der Kulturen werden. In dieser Hinsicht ist Wadi eine Variation von Gitais House in einem größeren geografischen Rahmen. Auch hier kehrte Gitai zweimal zurück – für Wadi, Ten Years After (1991) und Wadi Grand Canyon 2001 – und verwendete jeweils Material aus den früheren Filmen. Die individuellen Geschichten sind auch eine Metapher für die Geschichte der Region: Es kommen Neueinwanderer, vor allem aus Russland, während die Lebensqualität rapide abnimmt, bis der Ort und sein multikulturelles Versprechen von Grundstücksspekulanten völlig zerstört werden. (J.M.)
 
Courtesy Jerusalem Cinematheque – Israel Film Archive