Shadowplay

Filmstills aus der Sammlung des Österreichischen Filmmuseums

Mit der Ausstellung Shadowplay, kuratiert von Roland Fischer-Briand und Walter Moser, präsentierte sich die ca. 350.000 Abzüge umfassende Fotosammlung des Filmmuseums zum ersten Mal einer größeren Öffentlichkeit. Anhand einer pointierten Auswahl von Porträt-, Szenen- und Produktions­fotos, die nicht nur Werke renommierter Fotografen wie Clarence Sinclair Bull, Ruth Harriet Louise, Raymond Voinquel oder des Wiener Ateliers Manassé, sondern auch Bilder von anonymen Standfotografen beinhaltete, wurde das Stilmittel Schatten in der Filmauswertungsfotografie dargestellt. Shadowplay bot einen hochwer­tigen Querschnitt durch die Dekaden und Genres der Filmgeschichte, vom Expressionismus der 20er Jahre über die klassische Hollywoodfoto­grafie und den Film noir bis hin zum Autorenkino der Nouvelle ­Vague. In den Gegenüberstellungen und Vergleichen von Vintage-Abzügen wurde ikonisches wie auch wenig bekanntes Originalmaterial präsentiert.

 

Ein besonderer Fokus in der Konzeption der Ausstellung lag auf dem "intermedialen" Aspekt von Film stills: Sie sind die visuelle Schnittstelle zwischen Film und Fotografie, also zwischen bewegtem und statischem Bild. Dieser paradoxe Status der Filmfotografie setzt sich im Motiv des Schattens fort: Seine immaterielle und dennoch wahrnehmbare Präsenz zeugt von der Ambivalenz des Sichtbaren. Die Ausstellung untersuchte solche Zwischenbilder.

 

Die Ausstellung umfasste über 90 Vintage-Abzüge von 1919 bis 1979, darunter Originalfotos zu Filmen von Fritz Lang, Sergej Eisenstein, Friedrich Wilhelm Murnau, Erich von Stroheim, Carl Theodor Dreyer, Alfred Hitchcock, Orson Welles, Michelangelo Antonioni, Ingmar Bergman, Jean-Luc Godard, Andrej Tarkovskij, Stanley Kubrick.

 

Im Rahmen der Ausstellung wurden auch Postkarten zu M (1931, Fritz Lang), Der Student von Prag (1926, Henrik Galeen) und Prividenie, kotoroe ne vozvraščaetsja (Das Gespenst, das nicht wiederkehrt) (1929, Abram Room) sowie ein Billet mit Marlene Dietrich in Dishonored (1931, Josef von Sternberg) produziert.
  
"Shadowplay" fand im Rahmen des Monats der Fotografie statt und war von
21. Oktober bis 22. November 2010 in der Wiener Galerie Wolfrum zu sehen.
Shadowplay, Plakat