Köy, 2021, Serpil Turhan
Serpil Turhan © Salzgeber

In person:

Serpil Turhan

5. und 6. Mai 2023

Wie wir miteinander sprechen, ist immer auch von der Beziehung zum Gegenüber, von unseren sozialen Bindungen geprägt. Serpil Turhan, Filmemacherin, Gastprofessorin an der HfG Karlsruhe und Schauspielerin (u.a. in Filmen von Thomas Arslan und Rudolf Thome), betont die Gesprächsform als sozialen Akt, der in unterschiedliche Richtungen weist und nicht automatisch eine Übereinkunft impliziert. Wichtig erscheint, im Dialog eine Atmosphäre zu produzieren, die Dinge artikulieren lässt, die ansonsten im Verborgenen, im Unausgesprochenen verbleiben und Empfindsamkeit bei den Zuseher*innen herstellen.
 
Während im Frühwerk Herr Berner und die Wolokolamsker Chaussee ein Mitglied der Waffen-SS nicht nur kinematografisch durchleuchtet wird, ist der Porträtfilm Rudolf Thome – Überall Blumen von liebevoller Nähe und einer Freundschaft getragen, die nicht ausschließlich den Filmemacher, sondern auch den Menschen Thome in den Vordergrund rückt.
 
Sowohl in ihrem Diplomfilm Dilim Dönmüyor – Meine Zunge dreht sich nicht als auch in ihrem jüngsten Dokumentarfilm Köy setzt sich Turhan mit Identitätsfragen auseinander und porträtiert jeweils Frauen aus drei Generationen. In Dilim Dönmüyor – Meine Zunge dreht sich nicht steht der Verlust der Sprache im Vordergrund, Köy fokussiert auf kurdische Identitäten mit unterschiedlichen sozialpolitischen Hintergründen und nimmt die restriktiven politischen Verhältnisse in der Türkei und ihre Auswirkungen auf die jeweiligen Biografien in den Blick. (Dietmar Schwärzler)

In Anwesenheit von Serpil Turhan

In Kooperation mit sixpackfilm
Zusätzliche Materialien