La fin du jour (Lebensabend), 1939, Julien Duvivier

La fin du jour (Lebensabend)

Julien Duvivier, FR 1939
Drehbuch: Julien Duvivier, Charles Spaak; Kamera: Christian Matras, Armand Thirard; Schnitt: Marthe Poncin; Musik: Maurice Jaubert; Darsteller*innen: Louis Jouvet, Michel Simon, Victor Francen, Madeleine Ozeray, Gabrielle Dorziat, Simone Aubry, Gaston Modot. 35mm, sw, 107 min. Französisch mit engl. UT 
 
La fin du jour changiert mühelos zwischen parodistischem und melancholischem Erzählen. Die Handlung dreht sich um abgedankte Schauspieler, von denen manche lang zurückliegenden Triumphen nachhängen und andere nicht ablassen wollen, die Wunden immer noch schmerzender Fehlschläge zu lecken. Der einst gefeierte Star und zynische Herzensbrecher Raphaël Saint-Clair (Louis Jouvet) kommt, völlig mittellos, in ein Altersheim für Schauspieler. Neben vielen ehemaligen Liebschaften trifft er dort den strengen Mimen Gilles Marny (Victor Francen), der immer an mangelnder Anerkennung litt und dessen Frau sich wegen einer Affäre mit Saint-Clair einst das Leben nahm, sowie den eulenspiegelhaften Cabrissade (Michel Simon), der ausnahmslos jeden, mit Vorliebe aber Marny und Saint-Clair, zur Zielscheibe seines grobgestrickten Spotts macht. Den zentralen Konflikt der drei Hauptfiguren bereichert eine ganze Garde brillanter Haupt- und Nebendarsteller*innen des französischen Kinos jener Jahre, und so wirkt der ganze Film wie eine Bühne, die zuvorderst dafür eingerichtet wurde, der Vielfalt der Schauspielkunst einen Ehrenkranz zu flechten. (R.E.)
 
Courtesy Institut français