Shinel (Der Mantel), 1926, Grigoriy Kozintsev, Leonid Trauberg

Shinel (Der Mantel)

Grigoriy Kozintsev, Leonid Trauberg, 1926
Drehbuch: Yuri Tynyanov nach Erzählungen von Nikolai Gogol; Kamera: Yevgeni Mikhajlov, Andrey Moskvin; Darsteller*innen: Andrei Kostrichkin, Antonina Eremeeva, Andrei Kapler; Komposition: 2019: Franz Reisecker. DCP (von 35mm), sw, 78 min. Russische ZT mit dt. UT
 
Ein berühmtes und exzellentes Stück expressionistischen Kinos, in Traumszene gesetzt und rundweg wie restlos stilisiert von Leonid Trauberg und Grigoriy Kozintsev, den Erfinder-Direktoren der "Fabrik des exzentrischen Schauspielers" (FEKS) in St. Petersburg. Endlos die Nacht, dämonisch schwarz die Schatten, düster weiß der Schnee, drohend der Dekor, aufgeputscht die Gesten, akrobatisch die seelische Eruption in den Gesichtern. Gogols Mantel in einem Film, der Künstlichkeit so extrem handhabt, als wäre sie eine phantastische Karikatur ihrer selbst. Statt Understatement: Übersteigerung. Statt Dezenz: Es lebe der Ausdruck! Vivat Exzentrik! (H.T.)
 
Zur Aufführung kommt Franz Reiseckers 2014 vom Filmmuseum in Auftrag gegebene Neuvertonung von Shinel, live gespielt von Franz Reisecker (E-Gitarre, Synthesizer) und Didi Kern (Schlagzeug).