Film als Rhythmus

Die Filmvermittlung am Österreichischen Filmmuseum Wien

Verfasserin: Janna Lihl
 
Studiengang Kulturwissenschaftliche Medienforschung der Bauhaus-Universität Weimar / Erstgutachter: Prof. Dr. Volker Pantenburg
 
Bereits bei der Gründung des Österreichischen Filmmuseums 1964 wurde die Vermittlung von Filmen mitgedacht. Es sollte ein Ort für den Film geschaffen werden, in dem er als Kunstgattung ernst genommen wird und im Zentrum aller Tätigkeiten des Museums steht. Im Jahre 2002 wurde die Vermittlungsarbeit am Museum durch die Reihe Schule im Kino erweitert, die im Zentrum dieser Arbeit steht.
 
Die Teilnahme an zahlreichen Filmvermittlungs-Veranstaltungen des ÖFM, sowie die Beschäftigung mit Vermittlungskonzepten wie dem Passeur bei Alain Bergala oder dem Unwissenden Lehrmeister bei Jacques Rancière führten schließlich zu einem Konzept für eine Lecture am Filmmuseum.
 
Der Gedanke Peter Kubelkas des sich selbst vermittelnden Films, der als Kunst ernst genommen wird und nur durch sich selbst in Gänze wirken kann, wurde genauso Ernst genommen, wie die Emanzipation durch Wissen als Grundsatz des Unwissenden Lehrmeisters (oder der Lehrmeisterin). Es geht nicht um die Vermittlung und Weitergabe von zuvor gelerntem Wissen oder die Entwicklung bestimmter Fähigkeiten im Bezug zum Film. Die SchülerInnen sollen die Begeisterung spüren, die durch den respektvollen Umgang mit Film entstehen kann. Genaues Hinhören und Hinsehen, sowie eine motivierte, sie als ebenbürtig ansehende Person – im Sinne des Passeurs Bergalas – soll ihr Interesse für das Medium wecken. Der Funke der Kinomaschine soll überspringen und im Idealfall ein eigenes Feuer für das Medium Film bei den Teilnehmer_innen entfachen.