The Ister, 2004, David Barison, Daniel Ross

Premiere:

"The Ister" von David Barison & Daniel Ross

26. Januar 2006
 
Knapp über drei Stunden für etwa 3000 Kilometer: von der rumänischen Mündung der Donau zu den strittigen Quellen im Schwarzwald und ein wenig darüber hinaus – eine Reise durch Europa und ein Meer von Gedanken. Der philosophische Video-Essay der jungen australischen Künstler David Barison und Daniel Ross ist eines der verblüffendsten Debüts der letzen Jahre. Als Ausgangsmaterial fungieren Martin Heideggers 1942 gehaltene Vorlesungen über Hölderlins Hymne "Der Ister" (ein alter Begriff für einen Teil der Donau). Daraus entwickeln die französischen Philosophen Bernard Stiegler, Jean-Luc Nancy und Philippe Lacoue-Labarthe sowie Filmemacher Hans-Jürgen Syberberg Theorien über das Verhältnis von Mensch und Technologie, Krieg und Erinnerung, Geschichte und Kultur im Wandel sowie Heideggers prekären Vergleich von Nazi-Massenmord und "motorisierter Ernährungsindustrie". Der Fluss der Worte wird von einem faszinierenden, assoziativen Montage-Bildstrom begleitet – eine Ideenkette im Sinne von Chris Marker.