Zéro de conduite, 1932/33, Jean Vigo

Brothers in Anarchism
Filme von Jean Vigo, Luis Buñuel, H.C. Potter und den Marx Brothers

5. und 26. bis 30. Dezember 2004
 
Variation auf eine beliebte Hausregel des Filmmuseums: Im Dienste der Glückshormone kommen wie jedes Jahr zwischen Weihnachten und Silvester Filme der Marx Brothers zur Aufführung. Kommentiert werden diese heuer von Grouchos, Chicos und Harpos anarch-istischen Verwandten in Europa: Jean Vigo und Luis Buñuel, die im selben Jahr wie die Gebrüder Marx ihre Filmlaufbahn begannen. In einem ähnlichen Spannungsfeld, zwischen Anarchie und Surrealismus, schwebt eine weitere Tradition des Hauses, die am Krampustag wieder aufgenommen wird: H.C. Potters irrwitzige Hollywood-Selbstdekonstruktion Hellzapoppin’.
 
Das Programm dieser Feiertage versteht sich auch als Tribut an Jean Vigo, den freiesten Menschen, den das Kino je gesehen hat. Vigo, Sohn des Anarchisten Miguel Almereyda, verstarb 1934 im Alter von nur 29 Jahren, kurz nach Fertigstellung seines vierten von vier Geniestreichen. Sein Geburtstag jährt sich 2005 zum hundertsten Mal. Das Filmmuseum zeigt am Vorabend des „Vigo-Jahres“ seine gesammelten Werke: Apropos de Nice, Taris, Zéro de conduite und seinen einzigen, bewegenden Langspielfilm L’Atalante.