L'imbalsamatore, 2002, Matteo Garrone

Premiere:

Filme von Matteo Garrone und Marina de Van

12. Mai 2004
 
Auf Einladung des neuen Filmfestivals Crossing Europe präsentiert das Filmmuseum in Linz zwei junge und außergewöhnliche Filme, die bislang noch nicht den Weg ins reguläre Kino gefunden haben. Im Anschluss an Crossing Europe sind beide Werke als Wien-Premiere im Filmmuseum zu sehen: europäisches Autorenkino auf den Spuren von David Cronenberg.
 
Der italienische Regisseur Matteo Garrone, dem das Linzer Festival eine Hommage widmet, ist Mitte der 90er Jahre mit einer neuen und lebendigen Form von „Neoverismo“ hervorgetreten. Sein Film, Il balsamatore (2002), verklammert den unprätentiösen Zugang zur Wirklichkeit mit einer dunklen, beunruhigenden Geschichte über Eifersucht, Einsamkeit und unerfülltes Begehren: ein psychologischer Thriller jenseits der Klischees. Dans ma peau (2003) ist das radikale und verstörende Regiedebüt der französischen Schauspielerin Marina De Van, die u.a. durch ihre Arbeit mit François Ozon bekannt wurde. Ihr Film, in dem sie selbst die Hauptrolle spielt, schließt thematisch an Il balsamatore an, wählt jedoch einen extremeren Zugang: Die Heldin, zielstrebig und erfolgreich im Beruf, verletzt sich auf einer nächtlichen Party an den Beinen. Die Wunde wird zu einer Obsession und ihr ganzer Körper zu einer Art Gegenstimme im wohltemperierten Konzert der bürgerlichen Klänge und Energien.