Gangs of New York, 2002, Martin Scorsese

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16. Februar 2003

Gangs of New York (2002)

Regie: Martin Scorsese; Drehbuch: Jay Cocks, Steven Zaillian, Kenneth Lonergan; Kamera: Michael Ballhaus; Musik: Howard Shore; Schnitt: Thelma Schoonmaker; Darsteller: Leonardo DiCaprio, Daniel Day-Lewis, Cameron Diaz, Jim Broadbent, John C. Reilly, Brendan Gleeson. Farbe, 168 min
 
Die Antithese zu The Birth of a Nation. Amerikas Geburt: Inferno. In den New Yorker Slums der Neuen Welt fallen zur Zeit des Civil War die Gangs, sprich Nationen der Alten Welt wie zu Bluthundrotten mutierte Ur-Horden übereinander her, alteingesessene über neu eingereiste, reichere über arme, calvinistische über katholische, jeder Emigrant über jeden, und alle über die, die man nigger nennt. Nicht bloß Bürgerkrieg im Bürgerkrieg. Sondern ein endloses Schlachten, so bluttriefend und bar an Sinn, dass es nicht nach Gott ruft, sondern ihn widerlegt. Was in Casino gelang, droht hier aus dem Ruder zu laufen: mehrere Filme ineins zu bündeln - einem geschichtlichen, ethnografischen, dramatischen, melodramatischen, summiert zum hoffnungslosen, nach Erlösung lechzenden Fanal. Zu flamboyant schnaubend das private Bigger-than-life-Drama der Rache, als dass an seiner Seite (trotz Rot-wie-Blut-&-Glut) die Draft Riots von 1863 nicht zum Historien-Kino verblassen würden. (H.T.)
 
Mit freundlicher Unterstützung von 20th Century Fox
 
Für Fördernde Mitglieder mit persönlicher Einladung