Picture again, 2002, Linda Christanell

Linda Christanell
Wenn ich die Kamera öffne, ist sie rot

16. Juni 2011
 

Linda Christanell, 1939 in Wien geboren, zählt im österreichischen Avantgardekino zur „Dritten Generation“, die ab Ende der 70er Jahre mit sehr persön­lichen Filmsprachen eine Art Neubeginn setzte (darunter Dietmar Brehm, Lisl Ponger oder Peter Tscherkassky). Zuvor war sie mit Fotoarbeiten, Installationen, Objektkunst und Performances hervorgetreten. Dieser Hintergrund ist in ihren Filmen vielfach präsent geblieben: Eigene und gefundene Fotos, performative Handlungen und fetischartige Objekte spielen darin eine wesentliche Rolle.
 
Anlässlich einer neuen Publikation über ihr Schaffen zeigt das Filmmuseum sieben Filme, die Christanell zwischen 1978 und 2002 realisiert hat: von Frühwerken in Schwarzweiß bis hin zu den komplexen Bildschichtungen und -bearbeitungen in jüngeren Filmen wie Carrousel deux und Picture again. Was Brigitte Mayr über ­Moving Picture schreibt, gibt Hinweise auf die rätselhafte Schönheit, die Christanells Werk anstrebt: „Aufwärtsfallender Schnee. Eine tiefe Frauenstimme in sattem Blau. Barbara Stanwycks Antlitz. Erinnerung brandet über ein Gesicht, das in Rot ertrinkt. Fade out. Das Geheimnis wird nicht gelüftet.“
 
Zum Auftakt der Veranstaltung präsentiert Brigitte Mayr das neue Buch „Linda Christanell – Wenn ich die Kamera öffne, ist sie rot“ (SYNEMA, Wien 2011).
 
Der Filmemacher Michael Pilz wird im Anschluss an die Filme ein Gespräch mit Linda Christanell führen.