Gohatto / Taboo, 1999, Oshima Nagisa

Premiere:

Filme von Ôshima Nagisa, Michaela Grill & Martin Siewert und Norbert Pfaffenbichler

21., 30. und 31. Jänner 2008

 

Seit Anfang 2002 bietet das Filmmuseum die Reihe Premiere an – österreichische Erstaufführungen wesentlicher Werke, die vom lokalen Kino- und Festivalbetrieb zumeist übersehen wurden. In diesem Rahmen wurden bis inklusive 2007 neue Filme von Matthew Barney, David Cronenberg, Marina de Van, Raymond Depardon, Guillermo del Toro, Lav Diaz, Abel Ferrara, Gerhard Friedl, Matteo Garrone, John Gianvito, Robert Guédiguian, Thomas Heise, Ken Jacobs, Babette Mangolte, Michael Palm, Alexander Payne, Christian Petzold, Junji Sakamoto, Martin Scorsese, Allan Sekula, Michael Snow, Johnnie To u.a. gezeigt.
 
Die Spannweite dieser Arbeiten, sowohl was die Gattung, die Herkunft und die Länge betrifft, ist enorm – sie repräsentieren "das ganze Kino". So auch im Jänner 2008: Das Filmmuseum zeigt den letzten Film des großen japanischen Meisters Ôshima Nagisa, der heuer – schwerkrank und ohne Aussicht auf eine weitere Filmarbeit – seinen 75. Geburtstag feierte, und zwei herausragende Beispiele des jungen heimischen Avantgardekinos.

 

Ôshima Nagisas Gohatto / Taboo, im Mai 2000 in Cannes vorgestellt, gefeiert und seither fast verschollen, erzählt eine Geschichte des Schwertkampfs, der Schönheit und des homosexuellen Begehrens in einem Samurai-Camp der Shogun-Ära. In den Hauptrollen sind die beiden Superstars des japanischen Kinos, Takeshi Kitano und Tadanobu Asano zu sehen.
 
Die beiden Kurzfilme cityscapes von Michaela Grill und Martin Siewert (erstmals in der 35mm-Version) und Mosaik Mécanique von Norbert Pfaffenbichler (35mm CinemaScope) sind verbunden durch ihre konsequente "Schwarzweiß-Malerei", ihre berückenden Breitwand-Effekte und die starke Einbeziehung musikalischer Kompositionsarbeit. Der Soundtrack von Mosaik Mécanique stammt von Bernhard Lang, einem Star der zeitgenössischen Musik. Beide Werke beruhen auf Archivmaterial – im ersten Fall Filmdokumente der Stadt Wien von 1900-1935, im anderen ein früher Slapstickfilm von Charlie Chaplin.