Western Recording, 2003, Mathias Poledna

Unmittelbarkeit und Ungleichzeitigkeit: Eine Utopie des Sounds

29. bis 31.  Mai 2008

 

Symposium und Filmvorführungen

  

In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die ­kulturelle Sensibilisierung für Sound, Geräusch und Klang einen bemerkenswerten Boom erlebt. So wurde in der Bildenden Kunst – im Zuge einer ­Konjunktur intermedialer Installationen – die Frage nach dem Raum immer häufiger anhand von Klangexperimenten bearbeitet. Soundprogramme des Computer-Alltags orientieren sich an Bildbearbeitungssoftware und begünstigen Soundproduktionen von visuellen Gestaltern.

 

Popmusik hat ihr spezifisches ­Verhältnis zu Sound als primären Materialbezug erkannt und ins Zentrum selbstreflexiver Projekte gestellt. Das Alltagsleben ist durch Klingeltöne, Handymusik, Corporate Sound Design oder Klanginstallationen im öffentlichen Raum zu einem Schauplatz ständiger sonischer Semiosen geworden.

 

Auch im Film wurde das Eigenleben der Soundspur in den letzten Jahren immer deutlicher herausgearbeitet – z.B. durch eine ­Gestaltung von Geräuschen und Klängen, die dem Tempo des Geschehens oder der Montage zuwiderläuft, oder durch die Orientierung an existierender Musik, an kulturellen Resonanzen jenseits der Immanenz des Films. Das Symposium will angesichts dieses „Sonic Boom“ eine kritische und antagonistische Diskussion eröffnen. Zur Debatte stehen die ästhetisch-politischen und utopischen Gehalte zweier zentraler Qualitäten von Sound: Unmittelbarkeit und Ungleichzeitigkeit. (Diedrich Diederichsen, Constanze Ruhm)

 

Mit Vorträgen, Filmen und Performances von Nora Alter, Michel Chion, Christoph Cox, Diedrich Diederichsen, Caryl Flinn, Barbara Flückinger, Florian Hecker, Tom Holert, Brandon LaBelle, Mathias Poledna, Alan Rudolph, Constanze Ruhm, Christian Scheib, Terre Thaemlitz, Gus Van Sant und Hildegard Westerkamp.

 

Eine Veranstaltung der Akademie der bildenden Künste in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum. Nach dem Eröffnungstag im Filmmuseum (29. Mai) finden die weiteren Vorträge und Performances in der Akademie am Schillerplatz bzw. im Semperdepot statt (30. und 31. Mai).