★, 2017, Johann Lurf

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Johann Lurf

8. bis 11. März 2018

Das Kino erscheint in den Händen des 1982 in Wien geborenen Johann Lurf als fein gestimmtes Instrument, das durch die Arbeiten des Künstlers und Filmemachers in zahlreichen Frequenzbereichen zur Schwingung gebracht wird: analog und digital, physisch überfordernd und kontemplativ, mit der eigenen Kamera gedreht und aus gefundenem Material montiert. Lurfs Arbeiten lassen sich nicht auf einen Stil reduzieren und sind der Vielfalt der Möglichkeiten, Kino zu machen und über Kino nachzudenken, zugewandt. Gemein ist allen eine konzentrierte Auseinandersetzung mit der Welt und den Modi ihrer Bild-Werdung, eine formale Ernsthaftigkeit, auf das Nötigste reduziert, und eine Prise Schalk, die stets durchblitzt.

Lurf hat sich in den letzten Jahren sowohl mit Stadträumen (etwa in Kreis Wr.Neustadt und Picture Perfect Pyramid) als auch Bildräumen (der NASA in Endeavour, der Hollywood-Studios in Twelve Tales Told) beschäftigt und beides in den ästhetischen Erfahrungsraum des Kinos eingebracht. Dies wird auch in den selten gezeigten 3D-Arbeiten des Künstlers sichtbar, die allesamt in der Retrospektive des Filmmuseums zu sehen sein werden. Mit seinem neuesten Werk wendet sich der Filmemacher schließlich dem Weltraum zu, vermisst diesen entlang historischer filmischer Sternenhimmel und markiert so zugleich, wo die Grenzen der Lurfschen Bilderschöpfungen zu finden sind: "To infinity and beyond!"

Gezeigt werden alle Kinoarbeiten, ergänzt durch zwei von Johann Lurf zusammengestellte Carte-blanche-Programme. Im Foyer des Filmmuseums werden grafische, fotografische Arbeiten sowie das installative Ameisenkino zu sehen sein. Der Filmemacher wird bei allen Programmen anwesend sein und für Gespräche zur Verfügung stehen.
Zusätzliche Materialien