Johnny Handsome, 1989, Walter Hill (Foto: Cinémathèque Suisse)

Da capo: The Real Eighties

28. September bis 20. Oktober 2018

"The Real Eighties": Unter diesem Titel war im Mai/ Juni 2013 eine Retrospektive im Filmmuseum zu sehen, die sich einer nach wie vor vielerorts verfemten Ära der amerikanischen Filmgeschichte widmete. Die Reihe versammelte, quer durch alle Genres, Spielarten eines unreinen Realismus, die das kommerzielle Kino dieser Jahre – abseits des zeitgleich sich formierenden Blockbuster-Prinzips – maßgeblich prägten.
 
Es ging zum einen darum, Widerspruch einzulegen gegen gängige Erzählungen vom Niedergang. Vor allem aber war der Schau daran gelegen, den reichhaltigen Fundus eines populären Filmschaffens zu würdigen, in dem für skeptische Außenseitererzählungen in der Nachfolge New Hollywoods ebenso Platz war wie für den anarchischen Humor der ZAZ-Truppe (Zucker/Abrahams/Zucker).
 
In der Folge tourte "The Real Eighties" durch eine Reihe weiterer Spielstätten in Europa und findet nun eine Fortsetzung in einer Buchveröffentlichung, die den panoramatischen Anspruch der Retrospektive in ein lexikalisches Format überträgt. Dem im Mai dieses Jahres bei FilmmuseumSynemaPublikationen erschienenen Band geht es nicht um eine allgemeingültige Theorie des postklassischen Hollywoodkinos, sondern um eine multiperspektivische Annäherung an ein Kinojahrzehnt, dessen Schönheiten und Widersprüche viel zu oft hinter Vorurteilen verschwinden oder nostalgischer Verzerrung zum Opfer fallen.
 
Das Filmmuseum nimmt das Buch zum Anlass für einen weiteren Streifzug durch die unergründlichen Weiten der American Eighties. Auch diesmal liegt der Schwerpunkt nicht auf den ikonischen Klassikern des Jahrzehnts, sondern auf oft unterschätzen Kleinoden aus dem Kino-Normalbetrieb.
 
Die Buchpräsentation am 28. September findet in Anwesenheit der Herausgeber (und Ko-Kuratoren der Schau aus dem Jahr 2013) Lukas Foerster und Nikolaus Perneczky statt.
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