Joyce im Kino präsentiert von Kurt Palm

5. und 6. Dezember 2003
 
Der moderne Schriftsteller James Joyce war mit dem neuen Medium seiner Ära bestens vertraut: Das „Filmische“ war nicht nur integraler Teil seiner Schreibstrategien, er war auch als Kinobetreiber in Dublin tätig. Darüber hinaus bildeten seine Texte immer wieder eine Herausforderung für wagemutige Filmkünstler/innen.
 
Das Filmmuseum zeigt drei Programme zu James Joyce, die jeweils von Kurt Palm, dem Autor des neu erschienenen Buches Der Brechreiz eines Hottentotten. Ein James-Joyce-Alphabet von Aal bis Zahl, präsentiert werden. Das Volta-Programm rekonstruiert Joyce’ Perspektive als Kinomacher: Sämtliche Kurzfilme dieses Programms wurden von ihm 1909 im Dubliner Volta-Kino gezeigt. Finnegans Wake (1965) ist das rare Unterfangen der US-amerikanischen Filmmacherin Mary Ellen Bute, das unwegsame Joyce’sche Textgebirge ins Filmmedium zu übertragen. John Hustons letzter Film The Dead (1987) schließlich stellt den gelungensten Versuch dar, auf der Grundlage von Joyce’ Werk eine klassische, bewegende Kinoerzählung zu gestalten.