Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz, 2001, Oliver Lammert, Madeleine Dewald

Ordnung im Ameisenstaat
Der Kulturfilm im Dritten Reich

20. bis 23. November 2003
 
Der sogenannte „Kulturfilm“ war – von der Kaiserzeit bis zur NS-Ära und darüber hinaus – ein wesentliches Mittel der ideologischen Staatspropaganda in Deutschland und Österreich.
 
Gewünschte Vorstellungen von Nation, Heimat, Familie, Gesundheit und gesellschaftlicher Ordnung wurden durch diese kurzen Filme massenhaft im Kino-Vorprogramm verbreitet. Die sozialpolitischen Thesen sind häufig aus der Tier- und Pflanzenwelt abgeleitet – am perfidesten wohl in der NS-Zeit. Begabte Filmschaffende wie Walther Ruttmann oder Svend Noldan, die sich in der Avantgarde der 1920er Jahre einen Namen gemacht hatten, wirkten später in zentraler Funktion an propagandistischen Kulturfilmen mit.
 
Die Kulturfilme des Dritten Reichs stehen ein Wochenende lang im Mittelpunkt der von Ramón Reichert konzipierten Veranstaltung. Mehrere Filmprogramme und prominente Referenten, aber auch aktuelle Filme über Kulturfilme (z.B. Vom Hirschkäfer zum Hakenkreuz) ermöglichen seltene Einblicke in ein Genre, das noch in der heutigen Medienlandschaft subtile Folgewirkungen zeitigt.

 

In Zusammenarbeit mit SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien