Programmarchiv

Feb / März 2017

Filmmuseum ist. Larger than life

Am 18. Dezember 2016 ist Peter Konlechner gestorben, am 10. Jänner wurde er zu Grabe getragen: "a larger-than-life personality" (Eileen Bowser), "dieser geniale Konlechner" (Herbert Achternbusch).

Jedes Mal, wenn Sie das Österreichische Filmmuseum besuchen, berühren Sie unmittelbar das Großartige, das er und Peter Kubelka, die Gründer und Leiter dieses Hauses bis 2001, geschaffen haben. Ein bisschen von dem vielen, das es zu Peter Konlechners Larger-than-Lebensleistung zu sagen gäbe, wollen wir im Rahmen einer Gedenkveranstaltung am 16. März mit Ihnen teilen.

Schon im aktuellen Programm zeigen sich beispielhaft, zufällig und gar nicht zufällig, zwei jener feurigen und dauerhaften Liebesbeziehungen, die dieses Haus von den Gründungsjahren bis heute prägen: Lubitsch, Sternberg & Co und die Filme von Robert Beavers. Das fabelhafte Hollywood-Kino der frühen 30er Jahre hat Peter Konlechner von Beginn an mit spezieller Aufmerksamkeit verfolgt: Zwischen 1965 und 1970 brachte er die amerikanischen Gangster- und Horrorfilme dieser Zeit sowie die Werke von Josef von Sternberg, Mae West, Busby Berkeley und Groucho Marx erstmals im Original nach Wien – die beiden Letztgenannten sogar "in person". Auch Robert Beavers war seit den späten Sechzigern regelmäßig bei Konlechner und Kubelka zu Gast. Sie erwarben seine Filme sukzessive für die Sammlung, und er offerierte dem Wiener Publikum einige seiner Werke als Weltpremieren.

Zufällig und gar nicht zufällig ist auch der Fokus des aktuellen Utopie Film-Kapitels ein Tribut an Peter Konlechner. Was man von ihm lernen konnte, war unter anderem: Film = Dokument (und zwar jeder Film). Und Film = Geschichte (nicht "seinerzeit", sondern "seinerzeitlich", in der eigenen Zeitlichkeit des Films).

Alexander Horwath

Dank Für ihre Hilfe bei der Realisierung des Februar-Programms danken wir:
Robert Beavers; Émilie Cauquy (Cinémathèque française); Barbara Crandall (20th Century Fox); Roland Fuchs-Levin, Harald Lembacher (Embassy of the United States of America); Anke Hahn (Deutsche Kinemathek); Marianne Jerris (Danish Film Institute); Peter Langs (Universal Studios); Annette Lingg (Arsenal – Institut für Film und Videokunst); Olaf Möller; Andre Schäublin (Cinémathèque suisse); Lynanne Schweighofer (Library of Congress); Pauline Thiry (Cinémathèque royale de Belgique); Jon Weng-ström, Helena Ekholm, Johan Hjalmarsson (Swedish Film Institute); Todd Wiener, Steven K. Hill (UCLA Film & Television Archive)

Filmtexte
Rui Hortênsio da Silva e Costa, Christoph Huber, Harry Tomicek