[Liberation of Dachau] © Library of Congress

Filmmuseum ist.

Digitalisierung

Vielen ist das Filmmuseum als Ort bekannt, der die Tradition der Filmprojektion in analogen Filmformaten hochhält. Auch wenn wir gelegentlich – und immer auf Basis kuratorischer Überlegungen – Filme im digitalen Kinoformat DCP zeigen: "Film" heißt bei uns auf der Leinwand Film.
 
Im Rahmen von Forschungsprojekten, aber auch in der Filmrestaurierung und der Vermittlung nutzen wir seit Mitte der 2000er Jahre digitale Technologien, um analoges Filmmaterial in digitale Daten zu übertragen. Im Vergleich zu unseren analogen Filmbeständen nimmt sich unsere digitale Filmsammlung klein aus. Statt auf "Massendigitalisierung", die ohne entsprechende Finanzierung und Infrastruktur im schlimmsten Falle bloß zu einem Haufen Daten führt, setzen wir bewusst kuratorische Schwerpunkte sowie auf die bestmögliche Zugänglichkeit unserer digitalisierten Bestände. So finden sich aktuell auf den Internetplattformen des Filmmuseums und unserer Forschungspartner eine ständig wachsende Zahl von Filmen, die kostenlos und mit zum Teil ausführlichen Kommentartexten und Schlagworten versehen wurden: von den Wochenschauen Dziga Vertovs über Restaurierungen der Stummfilmzeit bis zu Home Movies, die einzigartige Einblicke in die Alltagsgeschichte Österreichs erlauben.
 
Seit Jänner arbeiten wir als Co-Leiter des EU-geförderten Forschungs- und Erschließungsprojekts "Visual History of the Holocaust" mit Partnern aus Europa, den USA und Israel an einer umfassenden Digitalisierung und Erfassung von Filmmaterial über die Befreiung der Konzentrationslager und Verbrechen des NS-Regimes. Im März leiten wir dazu ein Expertentreffen in Washington D.C. Zugleich geht das Resultat unserer filmischen Wien-Recherche im Rahmen des "I-Media-Cities"-Projekts online: 80 Filme aus unseren Beständen und dem Wiener Stadt- und Landesarchiv werden über eine interaktive Website zugänglich gemacht.
 
Nähere Informationen unter vhh-project.eu sowie imediacities.eu sowie auf der Website des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Gesellschaft: geschichte.lbg.ac.at