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Österreichisches Filmmuseum Fünfzig Jahre Filmpatenschaft

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JEAN-LUC GODARD Sauve qui peut (la vie) (1980) (Rette sich wer kann [das Leben]) Einfach scheinen nur die ersten Einstellungen von Sauve qui peut (la vie) – Wolken im Blau des Himmels, Bilder der Ruhe, Sehn- sucht, Utopie. Danach sind die Personen aus, denen die Ge- schichten des Films gelten. Sie suchen nach dem Weg, dem Selbst, dem ihnen eigenen »Musikstück«, in dem sie nicht mehr bloße »Begleitmusik für andere« sind. Keiner weiß genau, was diese Musik ist und jeder sucht sie auf andere Weise: Denise Rimbaud, die die Stadt, ihren Job, ihren Freund verlassen und am Land leben möchte, um einen Roman zu schreiben; Paul Godard (sic!), TV-Redakteur, Angst vor dem hegend, was er will, Angst, sein Leben, seinen Beruf, seinen Aufenthaltsort zu ändern; und Isabelle, das Mädchen vom Land, die Hure, die, statt dorthin zu- rückzukehren, von wo sie kam, ihren Körper in der Stadt immer ausschließlicher zum Fließband ausgebeuteter Lust degradiert. Schließlich Godard selbst, der in diesem »zweiten ersten Film«, wie er ihn nennt, zu seiner Heimat, dem Kino, zurückzukehren sucht, »das erst wieder erfunden werden muss«. Ein Film über Bewegungen. »Denise bewegt sich zu schnell, Paul bewegt sich im Kreis, und Isabelle bewegt sich überhaupt nicht mehr.« Die Bewegungsart von Sauve qui peut (la vie) ist ein pessimistisch ins Offene drängender Prozess, als Ganzes und im Detail mehrdeutig wie der Titel. Was geschieht, geschieht im Bereich des »Zwischen«. Zwischen Kadern, zwischen Sätzen, zwischen Bildern und Tönen. Gelegentlich geraten die Bewe- gungen im Bild ins Stocken, in Verlangsamung oder Starre. Es ist, als wolle Godard mit den Mitteln der Technik, mit Zeitlupe und Standbild, das Einfrieren der Gefühle, die Versteinerung des Lebens, hervorheben – oder aber, durch ein Zögern und Inne- halten, dem Gegenteil, der geringen Hoffnung des Bewegtseins Huldigung erweisen. (HARRY TOMICEK) 35mm (OmeU), Farbe, Ton, 89 min DARSTELLER: Isabelle Huppert, Jacques Dutronc, Nathalie Baye Filmpatenschaft: 4000 Euro Fünfzig Jahre Filmpatenschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

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