Hauru no ugoku shiro (Das wandelnde Schloss)

Miyazaki Hayao. JP, 2004, 35mm, Farbe, 124 min. Japanisch mit dt. UT
 
Ein idyllischer Landstrich unter freiem Himmel erzittert. Auf riesigen Hühnerbeinen stakst scheppernd ein charmantes Ungetüm ins Bild, eine Art Fischmenschdampfmaschine: Das wandelnde Schloss des Titels besteht aus Türmen und Erkern, Dächern und Kuppeln die bei jedem Schritt knirschend auseinanderfallen, um sich auf geheimnisvolle Weise immer wieder neu zusammenzusetzen. In seiner Mischung aus Altertümlichem und Fantastischem, aus verblüffendem Handwerk und purer Magie ist dieses Schloss wie ein Bild für die Animationskunst seines Schöpfers Miyazaki Hayao, der hier nach einem Kinderbuch der Britin Diana Wynn Jones von einem Mädchen erzählt, das – zur Greisin verwandelt – Haushälterin im Zauberschloss wird. Die fantastische Fabel erlaubt Miyazaki eine atemberaubende Fusion von reichem Humanismus, magischen Metamorphosen und bezwingender Traumlogik voller unvergesslicher Bilder, etwa gleich zu Anfang, als die Heldin von schattenhaften Figuren verfolgt wird und ihr Retter mit ihr zum Lauf über die Dächer ansetzt, woraufhin sie zu Joe Hisaishis Walzermelodie über den Stadtplatz entschweben. (C.H.)

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