Strange Illusion

Edgar G. Ulmer. US, 1945, 16mm, sw, 85 min. Englisch
 
Am Beginn und am Ende schreckliche Träume: dunkle Interpretation der Dinge, die sind oder die kommen werden. Eine Kamerafahrt durch Wälder zum Ufer eines Sees, so, als bewege sich das Fatum selbst (oder der Geist des toten Vaters) auf den jungen Helden zu. Nichts Geringeres als Hamlet im Film Noir und US-Dekor von 1944. Ein Thriller paranoider Verdachtsmomente, die sich allesamt als begründet erweisen. Um die eigene Mutter mitsamt ihrem Gigolo-Liebhaber des Mordes an seinem Vater zu überführen, täuscht Paul Cartwright (Jimmy Lydon) Wahnsinn vor und gerät postwendend in eine Irrenanstalt, wo er wirklich den Verstand zu verlieren droht. Nach einem Drehbuch von Adele Comandini und Fritz Rotter malt Ulmers sardonische Regie das Asyl klaustrophobisch als mentale Hölle aus, was ihn nicht hindert, das Unbewusste, die Neurose und den Traum als Schlüssel zur Realität zu akzentuieren. (H.T.)
 
Einführung von Christoph Huber am 6.3.