Breathless, 1983, Jim McBride

Breathless

Regie: Jim McBride; Drehbuch: Jim McBride, L. M. Kit Carson nach À bout de souffle von François Truffaut/Jean-Luc Godard; Kamera: Richard H. Kline; Schnitt: Robert Estrin; Musik: Jack Nitzsche; Darsteller*innen: Richard Gere, Valérie Kaprisky, Art Metrano, John P. Ryan. US, 1983, 35mm, Farbe, 100 min. Englisch
 
Jim McBrides fantastische Neudeutung von À bout de souffle im Geiste von sex & grand theft auto & rock'n'roll. Einer der unterschätztesten Hollywoodfilme der 1980er Jahre, was rückblickend nicht frei von Ironie ist: Es wurde McBride als Sakrileg angekreidet, dass er den Godard-Klassiker gleichsam an seine kulturellen Ursprünge im grellhellen Los-Angeles-Noir zurückführte. Richard Gere spielt den Autodieb, der einen Polizisten getötet hat und auf der Flucht vor dem Gesetz bei einer französischen Architekturstudentin in Los Angeles landet, mit der er nach Mexiko fliehen will. Ein energiegeladener Thriller, schamlos, nachdrücklich und enorm vergnüglich over the top (samt delirierender Farbpalette), gespeist von Americana-Mythen: Silver-Surfer-Comics, Jerry-Lee-Lewis-Songs, southern drawl und B-Picture-Coolness. Bis in den Showdown: alles nur eine Frage des Timings und rücksichtsloser, tänzerischer Eleganz. (C.H.)