
Running on Empty
Regie: Sidney Lumet; Drehbuch: Naomi Foner; Kamera: Gerry Fisher; Schnitt: Andrew Mondshein; Musik: Tony Mottola; Darsteller*innen: River Phoenix, Christine Lahti, Judd Hirsch, Martha Plimpton, L.M.Kit Carson. US, 1988, 35mm, Farbe, 116 min. Englisch mit dt./frz. UTDer lange Schatten der radikalen Linken der 1960er und 70er Jahre legt sich über eine junge Liebe: Danny Pope (River Phoenix) hat eine Freundin (Martha Plimpton) gefunden, doch seine Eltern leben bereits, seit er denken kann, im Untergrund. Einst jagten Arthur und Annie Pope Labore in die Luft, in denen an neuartigen Waffen für den Vietnamkrieg gebastelt wurde, jetzt führen sie ein Leben, das einerseits die Schönheiten des Alltäglichen testet, wenn die ganze Familie ausgelassen in der Küche tanzt, das aber mit dem spielerischen coming of age, nach dem sich Danny sehnt, nicht kompatibel ist. Die emotionale Wucht, die sich nicht aus melodramatischen Verstrickungen, sondern aus einer kritischen Empathie mit sämtlichen Figuren speist, macht Running on Empty zu Sidney Lumets bestem Film des Jahrzehnts. Christian Petzolds Die innere Sicherheit (2000) griff eine ähnliche Konstellation unter anderen Vorzeichen wieder auf. (L.F.)
Courtesy Cinémathèque suisse