
Memories Within Miss Aggie
Regie: Gerard Damiano; Drehbuch: Ron Wertheim; Kamera: João Fernandes; Musik: Rupert Holmes; Darsteller*innen: Deborah Ashira, Eric Edwards, Harry Reems, Darby Lloyd Rains. US, 1974, 16mm, Farbe, 75 min. EnglischDavor:
The Murder Mystery Dietmar Brehm. AT, 1994–97, 16mm, sw, 9 min
Dass Pornografie im Kino salonfähig wurde, lag nicht zuletzt am Überraschungserfolg von Gerard Damianos Hardcore-Komödie Deep Throat (1972). Damiano selbst entwickelte sich danach zu einem Autorenfilmer, der seine dunkle und oft tieftraurige Weltsicht ausgerechnet im Pornofach zum Ausdruck brachte, wo künstlerische Vision die längste Zeit ignoriert wurde. Memories Within Miss Aggie ist eines seiner persönlichsten und schwärzesten Werke: Die gealterte Titelheldin (Deborah Ashira) erzählt ihrem Liebhaber (Eric Edwards) von früheren sexuellen Begegnungen (in denen sie von anderen Darstellerinnen verkörpert wird). Ein Gefühl von Vergänglichkeit dominiert, getragen von einer Stimmung wie in klassischen Geistergeschichten. Zentrale Wegkreuzung für das Aufeinandertreffen zweier Genres: die (kürzlich in Ti Wests Film X beschworene) Fusion von Horror und Porno in den 1970ern. Vorab: eine seltene Version von Dietmar Brehms Avantgarde-Horror-Porno-Bearbeitung The Murder Mystery. (C.H.)
Einführung von Christoph Huber