Working Girls

Regie, Schnitt: Lizzie Borden; Drehbuch: Lizzie Borden, Sandra Kay; Kamera: Judy Irola; Musik: David Van Tieghem; Darsteller*innen: Louise Smith, Deborah Banks, Liz Caldwell, Marusia Zach, Amanda Goodwin, Richard Leacock. US, 1986, 35mm, Farbe, 93 min. Englisch 
 
Alltag im Bordell, oder – so Borden – ein Film über Prostitution als plausible Berufswahl: "Eine echte wirtschaftliche Entscheidung in dieser Kultur, in der die meisten Formen von Arbeit verabscheuungswürdig sind." Bei ihrem Vorgängerfilm Born in Flames hatte Borden Frauen kennengelernt, die sich so über Wasser hielten, und andere Perspektiven gewonnen. Working Girls ist der Gegenentwurf zur Klischeedarstellung (nicht nur im Kino): Das Porträt einer Frauengemeinschaft in kühlen, kontrollierten Bildern. Im Geiste den Filmen Fred Wisemans über das Innenleben von Institutionen verwandt, inszeniert Borden einen Tag in einem Bordell in Manhattan als Meditation über den Warencharakter von käuflichem Sex – eine Prozession von Klienten, Vorbereitungen und Ritualen, mit Bordens charakteristischem Sinn für Humor: Die Freier werden mit sanftem Spott behandelt, die Puffbesitzerin als Profiteurin karikiert. (C.H.)
 
Einführung von Christoph Huber
 
Courtesy Bonner Kinemathek

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