
Siberian Diary – Days At Apanas
Ein Film von Michael Pilz. AT, 2003, DCP, Farbe, 140 min. Russisch/Englisch/Niederländisch/Deutsch mit engl. UT2002 nimmt Michael Pilz aus einem Film, den er 1994 in Südsibirien gefilmt hat, das Material für einen weiteren – diesen – Film, nur auf das Dorf Apanas konzentriert. Es wird ein Film von gemeißelter Schönheit. Aus unzähligen Möglichkeiten kann der Film nur so sein. Die Auswahl wird mit der Intuition des Herzens getroffen. Gegen das gleißende Schneeweiß die schwarzen Umrisse der vermummten Menschen, die sich zwischen den im Licht scharf abgezeichneten Bauten bewegen. Der Atem gefriert. Dagegen die Stuben überhitzt, Inseln und Rückzug. Das Geräusch von Stiefeln auf frischem Schnee, Hundegebell – überhaupt die Tiere – eine tickende Wanduhr. Respekt und Distanz. Keine wirklich gemeinsame Sprache: Meine Fremdheit, Deine Fremdheit. Und doch die Unaussprechlichkeit der Schönheit von Nähe. Wenn man am Ende aus dem Apanas des Films zurückkommt, ist man dort gewesen und beginnt im Überfluss der Dinge zu frieren. (B.F.)