Nacktschnecken, 2004, Michael Glawogger

Nacktschnecken

Michael Glawogger, AT 2004
Drehbuch: Michael Ostrowski, Michael Glawogger; Kamera: Wolfgang Thaler; Schnitt: Andrea Wagner; Musik: Patrick Pulsinger; Darsteller*innen: Michael Ostrowski, Raimund Wallisch, Pia Hierzegger, Sophia Laggner, Iva Lukic, Georg Friedrich, Detlev Buck. 35mm, Farbe, 90 min. Deutsch
 
Das notorisch erfolglose Ex-Student*innen-Trio Johann (Raimund Wallisch), Max (Michael Ostrowski) und Mao (Pia Hierzegger) glaubt, sich durch einen flugs improvisierten Pornofilm-Dreh sanieren zu können. Doch nicht nur die Fantasien vom Reichtum durch (und mit) Sex erweisen sich als trügerisch. Mit Nacktschnecken schufen Michael Glawogger und sein Hauptdarsteller-Koautor Ostrowski den Auftakt zu einer Sex-Drugs-and-Rock'n'Roll-Trilogie, die im österreichischen Kino einzigartig geblieben ist. Schon hier erinnert der Duktus eher an Höhepunkte der US-Slacker-Komödie der 1990er. Hinter dem spielerischen Wortwitz und hinreißend absurden Ideen – Geparden im steirischen Garten? – bleibt aber ein memorabler melancholischer Unterton. Der frische Zugang profitiert vom eingespielten Ensemble des Grazer Theater am Bahnhof, dem noch ein paar Stargäste zur Seite gestellt wurden, darunter das dynamische Duo Detlev Buck und Georg Friedrich als zwerchfellerschütterndes Gegensatzpaar (affektierter Piefke und enthemmter Austroprolet). (C.H.)