Mit Verlust ist zu rechnen, 1992, Ulrich Seidl

Mit Verlust ist zu rechnen

Ulrich Seidl, AT 1992
Drehbuch: Ulrich Seidl, Michael Glawogger; Kamera: Peter Zeitlinger, Michael Glawogger; Schnitt: Christof Schertenleib; Mit: Paula Hutterová, Sepp Paur und anderen Einwohner*innen von Langau und Safov. 35mm, Farbe, 118 min. Deutsch/Tschechisch mit dt. UT
 
Weil die Tiefkühltruhe seit dem Tod seiner Frau immer leerer wird, macht sich der Österreicher Sepp Paur auf, in der böhmischen Ortschaft jenseits der Grenze eine neue Lebensgefährtin zu suchen. Ein dokumentarischer Liebesfilm, der – Seidlsches Paradox – mit äußerster Genauigkeit auf einen ungewissen Ausgang hin inszeniert ist. Seidls Kino dringt bis an die Schmerzgrenzen des Privaten vor und geht dann darüber hinaus: In der bedingungslosen, unkommentierten Selbstoffenbarung seiner Protagonist*innen finden sich die Banalitäten, Ängste und Lächerlichkeiten des menschlichen Lebens ebenso wieder wie die Hoffnung, dass es auch anders sein könnte. Um zweiterer mehr Resonanz zu verleihen, behandelt Mit Verlust ist zu rechnen vor allem erstere: Verlust der Liebe, Verlust des Sonnenlichts, Verlust ökonomischer Gegebenheiten (in der Slowakei nach dem Mauerfall). Dazwischen wird das zaghafte Schimmern der Kommunikation zum erlösenden, hellen Leitstrahl. (C.H.)
 
In Anwesenheit von Ulrich Seidl

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