Point Blank
John Boorman, US 1967Drehbuch: Alexander Jacobs, David Newhouse, Rafe Newhouse nach dem Roman The Hunter von Richard Stark; Kamera: Philip H. Lathrop; Schnitt: Henry Berman; Musik: Stu Gardner, Johnny Mandel; Darsteller*innen: Lee Marvin, Angie Dickinson, Keenan Wynn, Sharon Acker, John Vernon. 35mm, Farbe, 92 min. Englisch
Ein Gangster namens Walker auf Rachefeldzug bis in die höchsten Kreise eines mysteriösen Syndikats. Kein Charakter, sondern eine Naturgewalt, brutal und undurchschaubar, projiziert auf eine Ikone namens Lee Marvin, die unbeirrbar eine Blutspur durch die modernistischen Glasfassaden und Penthouse-Einrichtungen von L. A. zieht, während rundherum Zeit und Raum aus den Fugen geraten. (Ist Point Blank nur der chaotisch-nihilistische letzte Wunschtraum seines Protagonisten?) Quintessentiell cool und mit hinterhältigem Witz zieht John Boorman in seinem fulminanten US-Debüt die Quersumme aus Pulp und Pynchon, Resnais und revenge movie, Borges und brillanter, blitzartiger Pop-Art-Visualisierung. Filmkritiker Jonathan Rosenbaum: "Ein passender Alternativtitel wäre Tarzan versus IBM, einer der Arbeitstitel von Jean-Luc Godards Alphaville." (C.H.)
Courtesy British Film Institute