The Long Voyage Home, 1940, John Ford

Carte Blanche for Jacques Rivette

October 9 to 31, 2002

 

Die weltweit bislang umfassendste Darstellung von Jacques Rivettes Schaffen wird ergänzt durch Rivettes persönliche Auswahl weiterer Filme, die für seine künstlerische Entwicklung wesentlich waren: Werke von Jean Renoir (The Golden Coach) und John Ford (The Long Voyage Home), Roberto Rossellinis Stromboli und Fritz Langs M (restaurierte Fassung), aber auch Arbeiten von Kenji Mizoguchi, Boris Barnet und Leos Carax‘ umstrittenen Film Pola X.
 
Mit dieser Carte Blanche beleuchtet die Retrospektive auch Jacques Rivettes „erste Karriere“ als Kritiker und Essayist in den 50er und 60er Jahren: Die im Schreiben praktizierte, zugleich polemische und nachdenkliche Liebe zum Kino war und ist ein bedeutendes Element seiner künstlerischen Biografie. Als Mitarbeiter und späterer Chefredakteur der Cahiers du cinéma hat Rivette massiv zu einem Kanon des Kinos beigetragen, dessen Wirkung noch heute zu spüren ist. Er schrieb einflußreiche Texte über Hawks, Hitchcock und Preminger, über Ophüls, Bresson und Chaplin – und natürlich über jene Filmkünstler, die nun seine „Wiener Auswahl“ bestimmen.
 
Rivettes bezaubernder dreiteiliger Dokumentarfilm über Jean Renoir (Jean Renoir, le patron) aus den Jahren 1966-67 wird im Rahmen der Schau ebenfalls vollständig präsentiert.