Dead Birds, 1963, Robert Gardner

Dead Birds

Robert Gardner. US, 1963, 35mm, Farbe, 83 min. Englisch
 
Ein Raubvogel gleitet über ein grünes Tal und eine Stimme erzählt von einem Wettstreit, ob die Menschen wie Vögel leben und sterben werden, oder wie Schlangen, die sich häuten und niemals sterben. Der Vogel gewinnt und seither sind die Menschen sterblich wie die Vögel. Robert Gardners Blick auf Leben und Tod, Krieg und Frieden bei den Dani im Hochtal von Baliem in West-Neuguinea hat dem dokumentarischen Kino neue Wege erschlossen, um den kulturell Anderen zu begegnen. Die filmische Konstruktion dieser Anderen macht uns zu Zeug*innen einer tragischen Wahrheit. Aber rührt die Poesie des Werks vom rituellen Krieg her, der um eine schreckliche Harmonie geführt wird, oder von der virtuosen Montage einer dokumentarischen Wirklichkeit? Gardner selbst begriff seinen Film als "Versuch, ein Volk von innen heraus zu betrachten und zu sehen, ob die ausgewählten Fragmente in der Montage auch über uns selbst sprechen können." (T.W.)
 
Einführung von Tom Waibel am 3.3.