Goupi mains rouges (Eine fatale Familie), 1943, Jacques Becker

Goupi mains rouges (Eine fatale Familie)

Regie: Jacques Becker; Drehbuch: Jacques Becker, Paul Véry nach dessen Roman; Kamera: Jean Bourgoin, Pierre Montazel; Schnitt: Marguerite Renoir; Musik: Jean Alfaro; Darsteller*innen: Fernand Ledoux, Robert Le Vigan, Georges Rollin, Blanchette Brunoy, Line Noro. FR, 1943, 35mm, sw, 104 min. Französisch mit engl. UT
 
Der vielköpfige Goupi-Clan ist ein Inbegriff stolzer ländlicher Sturheit: Die meisten Mitglieder wohnen im Landgasthof der Familie – eine Brutstätte dreckiger kleiner Geheimnisse und Zwistigkeiten. Nachdem ein entfremdeter, an die Großstadt verlorener Sohn zur Hochzeit mit einer (ihm unbekannten) Cousine zurückbeordert wird, findet man die Leiche der Goupi-Matriarchin. Der Verdacht fällt sofort auf den Heimkehrer, der obendrein den Familienschatz geraubt haben soll. Unheimlich und unheimlich komisch: Mit leichter Hand wechselt Jacques Becker die Register zwischen böser Farce, lichter Romanze und dunklem Krimirätsel und bevölkert die Welt der Goupis mit einem Dutzend vielschichtiger Figuren. Hinter der satirischen Überspitzung offenbart Becker ungeahnte Tiefen – und entdeckt das schiefe Selbstbild einer Provinz namens Frankreich unter Maréchal Pétain. (C.H.)
 
Courtesy Institut français