Ali Baba et les quarante voleurs, 1954, Jacques Becker

Ali Baba et les quarante voleurs

Regie: Jacques Becker; Drehbuch: Cesare Zavattini, Jacques Becker, Marc Maurette, Maurice Griffe, André Tabet; Kamera: Robert Lefebvre; Schnitt: Marguerite Renoir; Musik: Paul Misraki; Darsteller*innen: Fernandel, Samia Gamal, Édouard Delmont, Dieter Borsche. FR, 1954, DCP (von 35mm), Farbe, 93 min. Französisch mit engl. UT
 
Das Märchen aus Tausendundeine Nacht als Starvehikel für Fernandel, der hier als Ali Baba sein breites Grinsen in den Dienst der Philanthropie stellt. Nachdem er die geheime Schatzhöhle der Räuber entdeckt hat, kauft er nicht bloß die Sklavin Morgiane frei, sondern verteilt die Schätze unter der Bevölkerung. Beckers Traumprojekt, Ali Baba in Marokko mit Laiendarsteller*innen und im ethnografischen Stil der Dokumentarfilme Robert Flahertys als eine orientalische Antwort auf Nanook of the North zu drehen, verwandelte sich unter kommerziellen Notwendigkeiten in diese farbenprächtige Fabel, die in die gegensätzlichen Gefilde des geliebten Hollywood-Märchenkinos führt. Die Insistenz auf Solidarität, der unbedingte Glaube an eine – egal wie künstliche – Wunderwelt und die bestechende Inszenierung der Aktionen verraten freilich die Handschrift des auteurs. (C.H.)