
Dog Day Afternoon
Regie: Sidney Lumet; Drehbuch: Frank Pierson nach einem Zeitungsartikel von Paul Frederick Kluge und Thomas Moore; Kamera: Victor J. Kemper; Schnitt: Dede Allen; Darsteller*innen: Al Pacino, John Cazale, Gary Springer, Chris Sarandon, Susan Peretz, Penelope Allen. US, 1975, 35mm, Farbe, 125 min. Englisch mit dt./frz. UTWas als schneller Bankraub geplant war, gerät zur nervenaufreibenden Geiselnahme, bei der die Bankräuber ebenso in der Falle sitzen wie ihre Gefangenen. Als die Polizei mit dem Anführer (Al Pacino) in Verhandlungen tritt, stellt sich heraus, dass er das Geld für seine Geliebte, eine Transfrau, braucht, damit diese sich die ersehnte geschlechtsanpassende Operation leisten kann. Dieser Umstand ließ den wahren Fall, der dem Film als Vorlage diente, zu einem der ersten Live-Medienspektakel geraten, denn vor der Bank versammelten sich im Laufe eines heißen Augusttages hunderte Polizisten, Presseleute und Schaulustige, was Lumet im Vérité-Stil inszeniert. Dass Mitte der 1970er Jahre ein Hollywoodstar einen bisexuellen Protagonisten verkörpert, war ebenso ungewöhnlich wie die komplexe Charakterzeichnung und steht für den Aufbruch eines sozialkritischen Hollywoodkinos, das sich erst kurz zuvor von den US-Zensurgesetzen befreien konnte. (A.P.)
Courtesy Cinémathèque suisse
Freier Eintritt för Fördernde Mitglieder am 1.9.