Baise-moi (Fick mich!)
Regie: Virginie Despentes; Drehbuch: Virginie Despentes, Coralie Trinh Thi nach Despentes' Roman; Kamera: Benoît Chamaillard, Julien Pamart; Schnitt: Aïlo Auguste-Judith, Francine Lemaitre, Véronique Rosa; Musik: Varou Jan; Darsteller*innen: Karen Lancaume, Raffaëla Anderson. FR, 2000, 35mm, Farbe. 77 min. Französisch mit dt. UTMit ihrer Vernon-Subutex-Trilogie ist Virginie Despentes inzwischen zum feministischen Literatur-Star geworden, ihr Debüt gab sie 1994 mit dem kontroversen Roman Baise-moi, dessen Verfilmung in Frankreich nach rechtsradikalen Interventionen kurzfristig nur in Pornokinos gezeigt werden konnte. Perfekt für einen Film, der sich seine Punk-Haltung bis in die Ästhetik einverleibt hat. In wie hingeschludert wirkenden Billig-Digitalvideobildern wird von zwei Frauen (Karen Lancaume und Raffaëla Anderson) erzählt, die einer Gesellschaft den Krieg ansagen, in der sie nur männliche Gewalt erleben. Mordend und fickend ziehen sie durchs Land: "Wir folgen unserem Glücksstern und lassen die böse Seite unserer Seelen sagen, was ihr gefällt." Ein bestechend kompromissloser Film über widerständige Wut und hoffnungslose Unzufriedenheit mit den Umständen. (C.H.)
Einführung von Elisabeth Streit