Gratwanderungen

Unser Herbstprogramm, das mein Team sowie Gastkurator*innen aus Österreich, Deutschland und Kanada gestaltet haben, wandert auf jenem Grat, den das Filmmuseum seit Jahrzehnten beschreitet, die Zone, in der Genrekino mit Autor*innenfilm kollidiert, persönliches avantgardistisches Kunstschaffen auf die kollektiven Prozesse des industriellen Unterhaltungskinos trifft, wo hegemoniale Ansprüche von Mehrheitsgesellschaften (im Nordamerika der 1970er bis 1990er Jahre, im Deutschland des 21. Jahrhunderts) indigenen und migrantischen Perspektivwechseln unterzogen werden.
Den Auftakt macht eine umfassende Retrospektive des einflussreichen Horror- und Science-Fiction-Regisseurs John Carpenter. Vom 4. September bis 16. Oktober wird der US-amerikanische Meister gewürdigt, dessen Gesamtwerk, so Christoph Huber, "keinen uninspirierten Film kennt" und bei uns überwiegend in 35mm-Kopien auf der Leinwand zu sehen ist.
Parallel dazu bringt eine besondere Kooperation mit dem Berliner Arsenal – Institut für Film und Videokunst die Filme von Thomas Arslan erstmals in einer umfassenden Werkschau nach Wien. Arslans Werk ist zugleich subtile Beschreibung innerer Zustände seiner Figuren und präzises und lebendiges Kino der Großstadt (in diesem Fall seiner Heimatstadt Berlin).
Wir freuen uns, mit der kanadischen Filmemacherin Alanis Obomsawin eine der wirkungsreichsten indigenen Regisseur*innen Kanadas vorzustellen. Ihr beeindruckendes dokumentarisches Werk stellt eine kompromisslose Stimme für die Rechte indigener Gemeinschaften dar, deren "filmische Stimmen" im Filmmuseum bisher wenig Raum fanden.
Ergänzt wird das Programm durch bemerkenswerte Einzelveranstaltungen, allesamt an der Schnittstelle zu Museum, bildender Kunst und im Rahmen aktueller Ausstellungen: eine Diskussion mit Amos Gitai in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Wien, eine Präsentation der Arbeiten des britischen Künstlers John Smith in Kooperation mit der Secession sowie Milica Tomićs vielschichtige künstlerische Praxis in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Graz. Viel zu sehen, zu hören, zu entdecken!
Michael Loebenstein
Den Auftakt macht eine umfassende Retrospektive des einflussreichen Horror- und Science-Fiction-Regisseurs John Carpenter. Vom 4. September bis 16. Oktober wird der US-amerikanische Meister gewürdigt, dessen Gesamtwerk, so Christoph Huber, "keinen uninspirierten Film kennt" und bei uns überwiegend in 35mm-Kopien auf der Leinwand zu sehen ist.
Parallel dazu bringt eine besondere Kooperation mit dem Berliner Arsenal – Institut für Film und Videokunst die Filme von Thomas Arslan erstmals in einer umfassenden Werkschau nach Wien. Arslans Werk ist zugleich subtile Beschreibung innerer Zustände seiner Figuren und präzises und lebendiges Kino der Großstadt (in diesem Fall seiner Heimatstadt Berlin).
Wir freuen uns, mit der kanadischen Filmemacherin Alanis Obomsawin eine der wirkungsreichsten indigenen Regisseur*innen Kanadas vorzustellen. Ihr beeindruckendes dokumentarisches Werk stellt eine kompromisslose Stimme für die Rechte indigener Gemeinschaften dar, deren "filmische Stimmen" im Filmmuseum bisher wenig Raum fanden.
Ergänzt wird das Programm durch bemerkenswerte Einzelveranstaltungen, allesamt an der Schnittstelle zu Museum, bildender Kunst und im Rahmen aktueller Ausstellungen: eine Diskussion mit Amos Gitai in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Wien, eine Präsentation der Arbeiten des britischen Künstlers John Smith in Kooperation mit der Secession sowie Milica Tomićs vielschichtige künstlerische Praxis in Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Graz. Viel zu sehen, zu hören, zu entdecken!
Michael Loebenstein
Dank an
Andreas Beilharz (DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum); Saskia Bonfils (Cinémathèque suisse); Martine Bouw, Regina De Martelaere (Cinémathèque royale de Belgique); Wilbirg Brainin-Donnenberg; Eva-Maria Burger, Asiye Sel (Arbeiterkammer Wien); Julie Dragon (La Cinémathèque de Toulouse); Gerda Fritz; Veit Heiduschka, Julia Heiduschka (Wega Film); Ramona Heinlein (Secession); Felix Hoffmann (Foto Arsenal Wien); Matthew D. Jones (University of North Carolina School of the Arts); Markus Keuschnigg (Slash Filmfestival); Diana Kluge (Deutsche Kinemathek); Nicolas Mahler, Harriet Nachtmann (Schule für Dichtung); Alanis Obomsawin; Hannah Prouse (BFI); Julia Pühringer; Jed Rapfogel; Christina Schnitzhofer, Susanne Rocca (Filmarchiv Austria); Barbara Staudinger (Jüdisches Museum Wien); Jon Wengström (Swedish Film Institute)Vielen Dank an unsere Programmpartner*innen!
Impressum
Medieninhaber: Österreichisches Filmmuseum. Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Huber, Tom Waibel; alle: 1010 Wien, Augustinerstraße 1. Corporate Design, Grafik und Produktion: Gabi Adébisi-Schuster. Druck: Medienfabrik Graz. Fotos: Soweit nicht anders ausgewiesen stammen die Bilder aus der Fotosammlung Österreichisches Filmmuseum.Mitwirkende
Kuratierung/Texte/Moderationen/EinführungenDomagoj Akrap, Kurator
Thomas Arslan, Filmemacher
Irena Borić, Kuratorin
Gerda Fritz, Produzentin
Amos Gitai, Filmemacher
Michaela Grill (M.G.), Kuratorin
Andreja Hribernik, Kuratorin
Bárbara Janicas (B.J.), Kuratorin
Kitty Kino, Filmemacherin
Birgit Kohler (B.K.), Kuratorin
Peter Kubelka, Filmemacher
Jeanette Pacher, Kuratorin
Nikolaus Perneczky (N.P.), Kurator
David Puttnam, Produzent
Julia Pühringer, Filmwissenschafterin und Journalistin
Beatriz Rodovalho (B.R.), Kuratorin
Daniela Schmid, Kuratorin
John Smith, Künstler
Harry Tomicek (H.T.), Philosoph
Milica Tomić, Künstlerin
Dominique Willoughby (D.W.), Kurator
Claudia Wohlgenannt, Produzentin
Österreichisches Filmmuseum: Amba Botland, Christopher Gajsek (C.G.), Christoph Huber (C.H.), Stefan Huber, Michael Loebenstein, Jurij Meden (J.M.), Andrea Pollach (A.P.), Elisabeth Streit (E.S.), Tom Waibel (T.W.)