Le notti bianche (Weiße Nächte), 1957, Luchino Visconti

Le notti bianche (Weiße Nächte)

Luchino Visconti, IT/FR 1957; Drehbuch: Luchino Visconti, Suso Cecchi D'Amico nach der Novelle von Fyodor Dostoevsky; Kamera: Giuseppe Rotunno; Schnitt: Mario Serandrei; Musik: Nino Rota; Darsteller*innen: Maria Schell, Marcello Mastroianni, Jean Marais, Clara Calamai, Dick Sanders. 35mm, sw, 97 min. Italienisch mit engl. bzw. dt./frz. UT
 
Künstlich, wie geträumt der Raum. Unbestimmt die Zeit. Stilisiert die Gebärden, als wäre das Melodram in ein onirisches Ritual verwandelt. Ein Sonderfall, eine Ausnahme in Viscontis Werk. Der Regisseur von Ossessione als metteur en scène des Artifiziellen. Kunst, so Visconti, wäre nie Kopie der Realität, sie sei eine Neuerfindung der Wirklichkeit. Was in Le notti bianche erfunden wird, ist die Randzone zwischen Traum und Wachsein, ein Bereich des Bekannten mit dem leisen und doch heftigen Atem des Irrealen. Livorno hat Visconti im Atelier erbaut, ein hermetisch umzirkeltes Niemandsland aus Brücken, Kanälen mit Lichtreflexen, Schatten, Lampen und Neonlettern im Nebel. Dieses Nocturno kulminiert in nächtlichem Studio-Schneefall, in dessen Weiß-in-Schwarz der Zauber des Gewesenen, die Träume der Liebenden, die Flucht aus der Welt endgültig den Sieg davontragen. (H.T.)
 
Einführung von Christoph Huber am 10.1.2026
 
Courtesy Cinémathèque suisse und Cinecittà

Spieltermine:

Sa 10.01.2026 17:00download iCal
Italienisch mit dt./frz. UT