Idi i smotri (Komm und sieh), 1985, Elem Klimov
Eisenhower, Bradley und Patton in Ohrdruf, 12. April 1945

Gewaltbilder zeigen
Visual History of the Holocaust

6. Mai 2025

Bilder extremer Gewalt entstehen und zirkulieren in aktuellen Konflikten in großer Zahl. In der Öffentlichkeit werden sie dennoch selten gezeigt. Das gilt für Gewaltexzesse im sogenannten Islamischen Staat ebenso wie für das Hamas-Pogrom vom 7. Oktober 2023, für russische Kriegsverbrechen in der Ukraine und für andere Formen von Gewaltausübung in militärischen und politischen Konflikten. Es gilt aber auch für jene Bilder, die bis heute zurecht als zentraler Bezugspunkt und Maßstab für die Darstellung von Gewaltverbrechen einstehen: Film- und Fotoaufnahmen von der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager und von der Entdeckung anderer Orte nationalsozialistischer Massenverbrechen. Während sie als Referenzen in Spielfilmen und Dokumentarfilmen, in Videospielen und anderen Medien in vielfacher Weise präsent sind, haben Gedenkstätten und andere Institutionen in der Vermittlungsarbeit zunehmend Scheu, die verfügbaren Bilder zu zeigen. Viele Bilder lagen bis vor kurzem weitgehend ungenutzt in Archiven. Das vom Ludwig Boltzmann Institute for Digital History gemeinsam mit dem Österreichischen Filmmuseum koordinierte EU-Projekt "Visual History of the Holocaust" gibt Antworten auf die Frage, ob und wenn ja, in welcher Form man diese Atrocity Pictures zeigen soll. (Michael Loebenstein, Ingo Zechner, Tobias Ebbrecht-Hartmann)
Innerhalb der Schau sind die Filme in der Reihenfolge ihrer Programmierung angeordnet.