Arsenal / "Filmmuseum LAB", Juni 2022 vor dem Umbau (Foto: ÖFM © Eszter Kondor)
Filmmuseum LAB
Neuer Standort im Arsenal für Museumsdepot und digitales Laboratorium
Das Österreichische Filmmuseum startet in eine neue Zukunft: Im Frühjahr 2025 wird das Filmmuseum zusätzliche Räume im Arsenal beziehen. Am Gelände der ART for ART Theaterservice GmbH wird mit dem "Filmmuseum LAB" ein Kompetenzzentrum für die Konservierung und Archivierung, Bearbeitung und Digitalisierung sowie Erschließung und Vermittlung von Film mitten in Wien rund um das entstehende Kulturcluster Arsenal errichtet.
Die Sammlungen des Österreichischen Filmmuseums – seit 1982 in einem Gebäude im 19. Bezirk untergebracht – umfassen mehr als 500.000 Objekte (Film, Fotografie, Dokumentation, digitale Sammlungen). Die Filmsammlung enthält eine umfangreiche Auswahl bedeutsamer künstlerischer Filmwerke sowie tausende zeitgeschichtliche Dokumente. Die filmbezogene Sammlung umfasst wertvolle Kontextmaterialien zur Filmgeschichte, von Autografen von Filmkünstler*innen bis zu Auswertungsmaterialien und Pressespiegeln. Seit 2020 archiviert das Filmmuseum auch digital hergestellte Filmwerke, die im Rahmen von "Innovative Film Austria" vom BMKÖS gefördert werden.
Bereits seit 2010 sucht das Filmmuseum nach einer Alternative für den inzwischen stark renovierungsbedürftigen Bau in der Heiligenstädter Straße 175 (1190 Wien). Mit dem Angebot der ART for ART Theaterservice GmbH, im Arsenal Objekt 19 (Bauteil A) aufzustocken und damit auf insgesamt ca. 1.500 m2 Fläche neu adaptierte und zweckmäßig ideal ausgestattete Räumlichkeiten für ein neues Museumsdepot und digitales Laboratorium des Filmmuseums zu schaffen, liegt erstmals eine realisierbare und attraktive Alternative vor. An diesem zentralen und in Nachbarschaft zu anderen Kulturorganisationen gelegenen Standort (u.a. Foto Arsenal Wien, Belvedere 21, Blickle Kino, Belvedere Research Center, Erste Stiftung) lässt sich ein gut dimensioniertes Zentrum zur Lagerung, Bearbeitung, Digitalisierung und Vermittlung von Film verwirklichen.
Neben zeitgemäßen Depots für Film, filmbezogene Dokumente sowie die digitalen Sammlungen dient das Gebäude – als "lebendiges Archiv" und "künstlerisches Laboratorium" – Kunstschaffenden, Forscher*innen, Kurator*innen und anderen öffentlichen und Non-Profit-Einrichtungen als Kompetenzzentrum für Filmbearbeitung, -konservierung und -digitalisierung. Hier werden auch die zahlreichen Aus- und Weiterbildungsprogramme, die das Filmmuseum in Zusammenarbeit mit verschiedenen Universitäten anbietet, erstmals entsprechende Bedingungen vorfinden.
Die Planung des Filmmuseum LAB begann im Sommer 2022, die Bauarbeiten starteten im Herbst 2023. Die neben dem Filmmuseum beteiligten Akteure sind ART for ART (Bauherr), Leyrer + Graf Baugesellschaft (Bauunternehmen), Malek Herbst Architekten ZT GmbH (Architekturbüro), Haider Medek & Partner (Ziviltechniker im Auftrag des Filmmuseums) und unsere zukünftige Nachbarin, die Foto Arsenal Wien. Der zusätzliche Finanzierungsbedarf beträgt für das Filmmuseum ab Inbetriebnahme jährlich 400.000 Euro. Diese zusätzlichen Kosten werden zu gleichen Teilen vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport und der Stadt Wien (MA 7) in Form einer Anhebung der Jahressubvention getragen.
Michael Loebenstein am Standort des zukünftigen "Filmmuseum LAB", Juni 2022 (Foto: ÖFM © Eszter Kondor)
 
"Wir freuen uns sehr, dass mit der Realisierung dieses Projekts die Bedeutung unserer Arbeit an der Vermittlung von Film als Kunstform und Kulturtechnik anerkannt wird. Mit dem 'Filmmuseum LAB' wird die Bearbeitung und Erforschung unserer einzigartigen Film- und Dokumentationssammlungen nachhaltig möglich gemacht, und ein neuer Hotspot in Wien für die Filmkultur geschaffen. Erstmals wird es für Künstler*innen, Forscher*innen und unsere Partner*innen im Bildungs- und Kulturbereich möglich sein, an einem zentralen Standort in Wien mit Film zu arbeiten, Digitalisierungen durchzuführen und den Umgang mit analogem wie digitalem Film in das eigene kreative und bildungsorientierte Schaffen aktiv einzubinden. Das 'Filmmuseum LAB' ist für uns ein großer Schritt vorwärts Richtung Modernisierung und Nachhaltigkeit."
 
Michael Loebenstein (Direktor Österreichisches Filmmuseum)
Wir freuen uns, dass der Wiener Fotograf Michael Seirer die Baustellendokumentation übernommen hat und unser Team so auch regelmäßig Einblick erhält in die Fortschritte bei der Entstehung unserer zukünftigen Arbeits- und Forschungsstätte.