Der offene Blick, 2022, Peter Nestler

Premiere:

Peter Nestler

16. Dezember 2022
 

Der deutsche Filmemacher Peter Nestler gehört zu den ganz großen Dokumentaristen unserer Zeit. Sein einflussreiches Werk, das zunehmend auch außerhalb des deutschsprachigen Raums gewürdigt wird, umfasst mittlerweile mehr als 60 Filme – über sechs Jahrzehnte hinweg entstanden, stehen Nestlers Filme exemplarisch für ein dokumentarisches Arbeiten, das sich durch politischen und künstlerischen Eigensinn auszeichnet.
 
Nestler, 1937 in Freiburg geboren, beginnt 1962 seine Arbeit als Dokumentarfilmregisseur, zunächst noch in der BRD, ab 1966 in Schweden, wo er bis heute lebt. Bis in die 1990er Jahre ist er für das schwedische Fernsehen tätig und realisiert nahezu jedes Jahr einen Film, oft in Zusammenarbeit mit seiner Frau Zsóka Nestler (1944–2016). Bis heute führt der nun 85-jährige Nestler seine herausragende Arbeit fort, die sich in den unterschiedlichsten filmischen Formen manifestiert und in deren Zentrum eine hellsichtige Analyse der Zusammenhänge von Politik und Ökonomie steht. "Im Grunde", so ein Wegbegleiter Nestlers, "dreht er einen langen, großen Film, wie ein Erzähler, der seine Geschichte ewig fortspinnt. Die einzelnen Filme sind deshalb lediglich Kapitel oder Abschnitte dieser Lebensarbeit."
 
Dies gilt mit Sicherheit für seinen aktuellen, aus zwei Teilen bestehenden deutsch-österreichischen Film Unrecht und Widerstand und Der offene Blick, mit dem Nestler in beeindruckender Weise seine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit dem Schicksal der Sinti und Roma in Deutschland und Österreich fortführt: ein großes intensives Epos über ein immenses Unrecht, erzählt als Geschichte zwischen Trauma und Selbstbehauptung. (Constantin Wulff)
 
In Kooperation mit Navigator Film und in Anwesenheit von Peter Nestler
Zusätzliche Materialien