Auf der Suche nach dem Filmischen

Das Werk des Autors, Filmtheoretikers und Filmemachers Jean Epstein, dem Viennale und Filmmuseum die gemeinsame Retrospektive widmen, steht im Zeichen der Erkundung dessen, was Film als "siebte Kunst" auszeichnet – und Epstein rätselhaft als "Photogénie" bezeichnete. Nach einer Retrospektive vor 20 Jahren können wir 2025 neue Restaurierungen dieses einflussreichen wie selten gezeigten Werks präsentieren. Epsteins kühne Bildgestaltung stellen wir in Dialog mit zeitgenössischen Musikerinnen: Die Filme werden von den international gefeierten Stummfilmpianistinnen Elaine Brennan, Meg Morley und Maud Nelissen improvisierend begleitet, ergänzt durch zwei spezielle Filmkonzerte mit neuen Kompositionen von Ingrid Schmoliner und Alex Kranabetter sowie von Billy Roisz und Karolina Preuschl.
Unsere Filmschau Hot on Cool nimmt das 70-jährige Jubiläum des österreichischen Fernsehens zum Anlass für eine medienarchäologische Betrachtung. Wie verhandelt das Kino den "Emporkömmling" Fernsehen, dessen "kalte" Bilder ihm seit den 1960ern den Rang als Leitmedium ablaufen? Die Retrospektive, die Künstler Günther Selichar mit uns gestaltete, untersucht mit über einem Dutzend Spielfilmen den Wahrheitsanspruch der Bildmedien, die Gesellschaft des Spektakels und deren Auswirkungen. Edward Bernays' Diagnose, "wir handeln nicht mit Bildern, sondern mit der Realität", trifft in Zeiten von Fake News einen Nerv.
Unsere Auseinandersetzung mit dem experimentellen Film steht im Zeichen der Kooperation und Grenzverschiebung. Gemeinsam mit den Breitenseer Lichtspielen und sixpackfilm präsentieren wir das Werk von Borjana Ventzislavova. Die österreichisch-bulgarische Künstlerin, deren Werk medienreflexiv und politisch ist, findet internationale Beachtung. Diskussion und Begegnung stehen seit 20 Jahren im Mittelpunkt der Schule für unabhängigen Film, die von Friedl Kubelka gegründet wurde. Zum Geburtstag öffnen wir Lehrenden und Studierenden unsere Türen für Programme, die das Wesen des Films entdecken wollen: das Filmische an und für sich.
Der Frage nach dem Filmischen widmete der jüngst verstorbene Harry Tomicek sein Leben: als Filmemacher, leidenschaftlicher Autor zahlreicher Publikationen und vor allem hunderter Programmtexte, die er für uns schrieb. Wir trauern um einen großen Kinodenker.
Michael Loebenstein
Unsere Filmschau Hot on Cool nimmt das 70-jährige Jubiläum des österreichischen Fernsehens zum Anlass für eine medienarchäologische Betrachtung. Wie verhandelt das Kino den "Emporkömmling" Fernsehen, dessen "kalte" Bilder ihm seit den 1960ern den Rang als Leitmedium ablaufen? Die Retrospektive, die Künstler Günther Selichar mit uns gestaltete, untersucht mit über einem Dutzend Spielfilmen den Wahrheitsanspruch der Bildmedien, die Gesellschaft des Spektakels und deren Auswirkungen. Edward Bernays' Diagnose, "wir handeln nicht mit Bildern, sondern mit der Realität", trifft in Zeiten von Fake News einen Nerv.
Unsere Auseinandersetzung mit dem experimentellen Film steht im Zeichen der Kooperation und Grenzverschiebung. Gemeinsam mit den Breitenseer Lichtspielen und sixpackfilm präsentieren wir das Werk von Borjana Ventzislavova. Die österreichisch-bulgarische Künstlerin, deren Werk medienreflexiv und politisch ist, findet internationale Beachtung. Diskussion und Begegnung stehen seit 20 Jahren im Mittelpunkt der Schule für unabhängigen Film, die von Friedl Kubelka gegründet wurde. Zum Geburtstag öffnen wir Lehrenden und Studierenden unsere Türen für Programme, die das Wesen des Films entdecken wollen: das Filmische an und für sich.
Der Frage nach dem Filmischen widmete der jüngst verstorbene Harry Tomicek sein Leben: als Filmemacher, leidenschaftlicher Autor zahlreicher Publikationen und vor allem hunderter Programmtexte, die er für uns schrieb. Wir trauern um einen großen Kinodenker.
Michael Loebenstein
Dank an
Saskia Bonfils (Cinémathèque suisse); Cécile Bordas, Fanny Gavelle (Fondation Jérôme Seydoux); Elaine Brennan, Isabella Forciniti, Meg Morley, Maud Nelissen, Karolina Preuschl, Billy Roisz, Ingrid Schmoliner (Musikerinnen); Said-Oliver Endler, Roland Zinniker (PianoWhispery); Philipp Fleischmann (Schule für unabhängigen Film); Carole Fodor, Samantha Leroy (Fondation Jérôme Seydoux-Pathé); Matthieu Grimault, Emilie Cauquy (Cinémathèque française); Stefan Grissemann, Siobhán Geets (Profil); Alex Kranabetter (Musiker); Edda Manriquez (Academy of Motion Picture Arts and Sciences Film Archive); Nicolas Nogues, Marie Carrez (Cinémathèque de Bretagne); Louise Paraut, Agnès Bertola (Gaumont); Marc Ries; Lotte Schreiber (Breitenseer Lichtspiele); Günther Selichar; Gerald Weber (sixpackfilm)Vielen Dank an unsere Programmpartner*innen!
Impressum
Medieninhaber: Österreichisches Filmmuseum. Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Huber, Tom Waibel; alle: 1010 Wien, Augustinerstraße 1. Corporate Design, Grafik und Produktion: Gabi Adébisi-Schuster. Druck: Medienfabrik Graz. Fotos: Soweit nicht anders ausgewiesen stammen die Bilder aus der Fotosammlung Österreichisches Filmmuseum. Coverbild Programmheft und Plakat: La Chute de la maison Usher (1928, Jean Epstein)Mitwirkende
Kuratierung/Texte/Moderationen/EinführungenDieter Bandhauer, Verleger
Esther Buss (E.B), Filmkritikerin
Emilie Cauquy (E.C.), Kuratorin
Joël Daire (J.D.), Kurator
Philipp Fleischmann, Filmemacher
Jean-Michel Gentile, Kurator
Alexander Horwath (A.H.), Filmemacher
Lotte Schreiber (L.S.), Filmemacherin
Günter Selichar (G.S.), Künstler
Karl Sierek (K.S.), Filmwissenschafter
Borjana Ventzislavova, Filmemacherin
Gerald Weber, Kurator
Österreichisches Filmmuseum: Christopher Gajsek (C.G.), Christoph Huber (C.H.), Stefan Huber, Michael Loebenstein, Jurij Meden (J.M.), Katharina Müller (K.M.), Elisabeth Streit (E.S.), Tom Waibel (T.W.)