Hana-bi, 1997, Kitano Takeshi

Hana-bi

Kitano Takeshi. JP, 1997, 35mm, Farbe, 103 min. Japanisch mit dt. UT
 
Ein trauriger, zärtlicher, schöner Film über die Liebe und den Tod, gezimmert aus der Geschichte eines brutalen Polizisten namens Nishi, den Autor-Regisseur Kitano Takeshi auf unverwechselbare Art unterspielt. Nishis leukämiekranke Frau wird bald sterben, sein Partner Horibe (Ōsugi Ren, Stammdarsteller des Kitano-Universums) ist nach einem verunglückten Einsatz querschnittgelähmt. Nishi wird suspendiert, verschuldet sich bei den Yakuza und wird schließlich Bankräuber, um mit seiner Gattin eine letzte Reise anzutreten. Genre als Rahmen für eine persönliche Auseinandersetzung mit den letzten Dingen: Die surrealen und pointilistischen Bilder, mit denen Horibe gegen seine Depression anmalt, sind Kitanos eigene, entstanden nach seinem schweren Motorradunfall 1994, der sich als halbseitige Lähmung in sein Gesicht eingeschrieben hat. Hana-bi, mehrfach preisgekrönt (wie auch Joe Hisaishis Soundtrack) ist selbst reinster Ausdruck von Kitanos filmischer Handschrift: malerische Kompositionen, typisch trockener Humor und eigenwillig stilisierte Gewalt. Seine stärkste Waffe ist der Donnerhall der Stille. (C.H.)