
Mado
Regie: Claude Sautet; Drehbuch: Claude Néron, Claude Sautet; Kamera: Jean Boffety; Schnitt: Jacqueline Thiédot; Musik: Philippe Sarde; Darsteller*innen: Michel Piccoli, Ottavia Piccolo, Jacques Dutronc, Charles Denner, Romy Schneider. FR, 1976, 35mm, Farbe, 135 min. Französisch mit dt. UTFrankreich schlittert Mitte der 1970er Jahre in eine Wirtschaftskrise. Mado verdient sich gelegentlich in den höheren Gesellschaftskreisen als Prostituierte etwas dazu, um ihren Geliebten Pierre finanziell zu unterstützen. Einer ihrer Kunden ist der Immobilienentwickler Simon Leotard. Als Simons Geschäftspartner Julien Selbstmord begeht, kommt Bewegung in sein Leben. Einzig Juliens Witwe Hélène und Mado erkennen in Simon einen feigen Egoisten, denn hinter seiner liberal-großbürgerlichen Fassade verbirgt sich ein misogyner und von Angst getriebener Mann. Claude Sautet erweist sich einmal mehr als präziser Beobachter des gesellschaftlichen Wandels in Frankreich nach 1968. Käuflichkeit, Raffgier, Gewinn und Verlust stehen im Mittelpunkt des melancholisch-fiebrigen Werkes über eine Gesellschaft im Spannungsfeld von Körper, Kapital und Klasse, die am Ende buchstäblich im Schlamm steckenbleibt. (E.S.)
Courtesy Cinémathèque suisse