Dukhovnye golosa (Spiritual Voices)

Regie, Drehbuch: Aleksandr Sokurov; Kamera: Aleksandr Burov, Aleksey Fyodorov; Schnitt: Leda Semyonova. RU, 1995, DCP, Farbe, 327 min. Russisch mit engl. UT
 
Carte blanche #1: Die Stimme A. Sokurovs, nah, zu Mozart, Messiaen, Beethoven sinnierend, vor winterlichem Niemandsland. Das Licht ändert sich, Möwen flattern, ein Lagerfeuer brennt, fern. Dunkel der Wald. Es donnert. Die Sicht verschwimmt.
 
In diesen Augen-Blicken in die Ewigkeit bereitet Sokurov auf das vor, was kommt.
 
Er und seine Augenmenschen A. Burov und A. Fjodorov begleiten russische Soldaten an eine Grenze (Tadschikistan-Afghanistan, 1993). Sie filmen Lageralltag. Nur einmal droht Gefahr. Doch Sokurov hat anderes vor. Wie er dazu einlädt, wacher Sinne auch dem Banalsten zu begegnen, stets Mozart im Handgepäck, das ergibt eine beispielhafte Reflexion filmischer Realität, bewusst also den Dingen und nicht ihren Bedeutungen zu folgen. So transzendiert er auf wundersame Art und Weise jede auch noch so beiläufige Handlung und formt eine Aura, die tief berührt. Spiritual Voices war mir stets wichtig wegen seiner achtsamen, liebevollen, dem Menschsein zugewandten Haltung. (M.P.)
 
Courtesy Kurzfilmtage Oberhausen
 
In Anwesenheit von Michael Pilz

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