Klimt, 2006, Raúl Ruiz

Klimt

Regie, Drehbuch: Raúl Ruiz; Kamera: Ricardo Aronovich; Schnitt: Valeria Sarmiento; Musik: Jorge Arriagada; Darsteller*innen: John Malkovich, Veronica Ferres, Stephen Dillane, Saffron Burrows, Nikolai Kinski, Aglaia Szyszkowitz, Marion Mitterhammer, Nicole Beutler. AT/FR/DE/GB, 2006, 35mm, Farbe, 97 min. Englisch mit dt. UT 
 
1918 liegt Klimt, von Syphilis gezeichnet, delirierend im Krankenhaus. Seine Fieberfantasien führen ihn zurück zur Pariser Weltausstellung von 1900. Dort trifft er auf den Filmpionier Méliès, eine mystische Tänzerin und einen ominösen Staatssekretär, die ihn von nun an wie Schatten begleiten. Ruiz präsentiert kein Biopic, vielmehr eine Vision der Zeit, und borgt sich dafür Klimts ornamentalen Stil. Komplexe Spiegelungen und eine zuweilen im Walzertakt kreisende Kamera erzählen von zerborstenen Schönheiten, von Täuschungen und Verführungen. Aus der experimentellen Brechung der klassischen Filmerzählung erwächst eine virtuose Hommage an das Fin de Siècle. (M.M.)