Rio Bravo, 1959, Howard Hawks

Carte blanche

Rio Bravo

Regie: Howard Hawks; Drehbuch: Leigh Brackett, Jules Furthman nach einer Kurzgeschichte von Barbara Hawks McCampbell; Kamera: Russel Harlan; Schnitt: Folmar Blangsted; Musik: Dimitri Tiomkin; Darsteller*innen: John Wayne, Dean Martin, Angie Dickinson, Ricky Nelson. US, 1959, 35mm, Farbe, 141 min. Englisch 
 
Ein Gefängnis, ein Hotel, ein Saloon, der Staub der main street: Die Weiten des Westens sind geschrumpft. Auf beengtem Terrain ballen sich nicht nur die Konflikte, auch die Kinotugenden des Howard Hawks. Die traumwandlerische Kunst, das Kraftfeld von Situationen vorzubereiten, aufzubauen, zur Klimax zu treiben; und die nicht minder evidente Kunst gestaffelter, gedrängter, ruhiger Bildkompositionen, die zur Verdeutlichung der Situation dient. Wie um seiner eigenen Dichte zu entweichen, ist der indoor-Western gefüllt mit jokes, Frotzeleien im Freundeskreis und komischen Missverständnissen unter Liebenden. Und wenn der eingeschlossene Sheriff und seine Deputies (ein Säufer, ein lachender Krüppel, ein cleverer Jüngling) einen Hausmusikabend im Gefängnis improvisieren, legen sich Hawks' Absichten von selbst dar. Rio Bravo ist eine Liebeserklärung an die Gruppe, in der sich Arbeit, Achtung, Erotik und Witz im Angesicht der Gefahr utopisch ergänzen. (H.T.)