Shikun, 2004, Amos Gitai

Shikun

Amos Gitai, IL/FR/CH/BR/GB 2024
Drehbuch: Amos Gitai nach dem Theaterstück Rhinocéros von Eugène Ionesco; Kamera: Éric Gautier; Schnitt: Yuval Orr, Simon Birman; Musik: Alexey Kochetkov, Louis Sclavis; Darsteller*innen: Irène Jacob, Hana Laslo, Yaël Abecassis, Bahira Ablassi, Menashe Noy. DCP, Farbe, 85 min. Diverse Sprachen mit engl. UT 
 
In einem Mehrzweckgebäude – dem Shikun – kommt ein vielfältiger Querschnitt der israelischen Gesellschaft zusammen. Menschen verschiedener Sprache, Herkunft und Generationen begegnen einander in theatralisch stilisierten Szenen und versuchen mit dem gegenwärtigen Stand der Dinge klarzukommen. In einer treffenden Metapher, die von Eugène Ionescos berühmtem Stück Rhinocéros inspiriert ist, verwandeln sich einige von ihnen in Rhinozerosse, während sich andere der Metamorphose widersetzen. Auch in seinem jüngsten Film bleibt Gitai seinem patentierten Stil symbolschwerer Theatralik treu, um eine komplexe Allegorie des heutigen Israel zu gestalten. Die kritischen Stimmen nach der Berlinale-Premiere waren sich einig, das Gitai weiterhin die Normen kommerziellen Kinos sprengt, um essenzielles politisches Filmemachen zu praktizieren. Viele zeigten sich überrascht, dass Shikun schon vor dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 gedreht wurde, weil er wie eine Reaktion darauf wirkt. Österreichpremiere. (J.M.)
 
In Anwesenheit von Amos Gitai am 3. Mai 2024