Carmel, 2009, Amos Gitai

Carmel

Amos Gitai, FR/IL/IT 2009
Drehbuch: Amos Gitai; Kamera: Stefano Falivene; Schnitt: Isabelle Ingold; mit: Keren Mor, Makram Khoury, Ben Gitai, Keren Gitai, Assi Dayan, Amos Lavie, Rivka Gitai, Hillel Luski, Amos Gitai; Stimmen: Jeanne Moreau, Jerome Koenig, Samuel Fuller, Enrico Lo Verso, Macha Itkina. DCP (von 35mm), Farbe, 98 min. Diverse Sprachen mit engl. UT 
 
Gitai widmete seinen Eltern, die seine Laufbahn und seine Gedankenwelt geprägt haben, ein Film-Diptychon. Carmel erzählt die Lebensgeschichte seiner Mutter Efratia als komplexen, poetischen Essayfilm, der eine Verbindung zwischen der Familiengeschichte und der frühzeitlichen Historie der Region herstellt. Der kaleidoskopische Bilderreigen wird als Serie genau kadrierter, langer Einstellungen präsentiert: von den weit zurückliegenden Schlachten zwischen Römern und Hebräern zu einem gegenwärtigen israelischen Armeelager, was einen endlosen Zyklus des Blutvergießens in der Gegend beschwört. Die Bilder werden von Jeanne Moreaus Erzählstimme begleitet: Wir hören die Briefe, die Gitais Mutter geschrieben hat, eine wortgewandte, kosmopolitische Intellektuelle, die ihren Sohn zur künstlerischen Laufbahn inspiriert hat. Gitai selbst hält Carmel und den väterlichen Pendant-Film Lullaby to My Father für entscheidende Höhepunkte seiner Kinokarriere. (J.M.)
 
Courtesy Cinémathèque suisse
 
In Anwesenheit von Amos Gitai am 6. Mai 2024